Mitten rein ins Leben

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Hildegard, Ende 40 und seit längerer Zeit geschieden, bekommt nach dem Ableben ihres Ex-Schwiegervaters ihren Exmann als neuen Chef und ist am selben Tag ihre Arbeit los. Was nun – Ende 40 und in der Provinz ansässig. Da liegen neue Anstellungen nicht auf der Straße. Aber Hildegard weiß sich zu helfen. Sie zieht zu einer Freundin nach Köln und eröffnet eine ein-Frau Putzfirma. Aber was sich in der Theorie so gut anließ, gestaltet sich bald schwierig – sie bekommt es u.a. im Rücken. Nicht alle Kunden sind nett; manche sind einfach schrecklich bzw. auch schrecklich unordentlich. Auch, dass sie von einer Putzstelle zur anderen radelt, ist unfallträchtig als Hildegard von einer großen Dogge vom Fahrrad gestoßen wird und ein paar Tage im Krankenhaus zubringen muss.
Doch es gibt auch Lichtblicke. Da ist z.B. Antonia, die Hildegard zufällig kennenlernt. Die beiden verbindet eine Leidenschaft – kochen. Und sie gründen einen Koch-Club und bekommen Hilfe von Hildegards Freundinnen. Es zeigt sich, dass die Zusammenarbeit und der Austausch über alle Altersklassen einfacher ist als gedacht. Der Club schlägt ein; aber auch unangenehme Zeitgenossen lassen nicht lange auf sich warten. Aber auch ein edler Ritter taucht am Horizont auf; zwar nicht mit Pferd, dafür aber mit der Dogge.
Das Buch ist leicht und flüssig zu lesen. Der Schreibstil in der Ich-Form als Hildegard ist gut gelungen. Die Charaktere werden sehr plastisch beschrieben. Das Buch lässt sich gut in einem Rutsch lesen und es gibt Mut, dass es immer eine Lösung gibt, wenn man nur flexibel ist und Freunde und Familie hat, die einem helfen.
Das Cover passt sehr gut zur Geschichte, ist doch das Fahrrad, schon aus finanziellen Gründen Hildegards bevorzugtes Fortbewegungsmittel.
Als besonderes Schmankerl werden am Ende des Buches typische Kölner Rezepte vorgestellt, welche auch Nicht-Rheinländern Lust machen, dass eine oder andere mal auszuprobieren.