Zu hohe Erwartungen?

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moriade Avatar

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Auf jeden Fall war ich schlicht und einfach enttäuscht, weil ich mir doch ein bisschen mehr „Tiefgang“ von diesem Buch erwartet hatte.

Zwei Frauen- zwei Schicksale und eine richtig gute Idee - - das hat mich gelockt. Und auch der weitere Klappentext bzw. die Leseprobe hörte sich gut an. Hildegard ist Ende 40 und Ihr Exmann wird ihr Boss – das will er natürlich nicht und setzt sie von heut auf morgen auf die Strasse. In der Eifel sucht Hildegard vergeblich nach einem neuen Job, also wagt sie es doch und zieht nach Köln um. Praktischerweise lebt da eine alte Schulfreundin ,die sie – natürlich – auch in ihrer Wohnung aufnimmt und Hildegard startet ihren neuen Job als Putzfrau. Dabei lernt sie auch die 39-jährige schwerkranke Antonia kennen, die an ihre Wohnung gefesselt ist .Hildegards Idee: wir gründen einen Supperclub und holen so das Leben in Antonias Wohnung….

Nun gut… es dauert mal schon bis fast zur Hälfte des Buches, bis die zwei Frauen wenigstens mal ein bisschen näher zusammen kommen. Bis dahin lernt der Leser die „Kundschaft“ von Hildegard kennen mit all ihren Facetten und Problemen. Und dann ist es durchaus nicht so, dass hier zuerst ein Club gegründet wird – DAS entsteht erst im Anschluss an andere Problem-Lösungen a la „wo bringe ich meine Schützlinge“ unter. Mehr und deutlicher kann ich es leider nicht sagen, da ich sonst zu viel vom Inhalt verrate.

Auf jeden Fall hatte ich mir das aufgrund des Klappentextes doch anders vorgestellt, mit mehr „Ecken und Kanten“ . Natürlich ist hier vieles auch ziemlich unrealistisch, aber es ist ja ein Buch , das wohl hauptsächlich unterhalten soll. Daran also -genau wie mal wieder – seufz – an Namensverwechslungen möchte ich meine Rezension nicht festmachen. Ich fand den Schreibstil auch durchaus gut; locker, leicht und schnell ist dieses Buch durchzulesen. Aber Hildegard an sich ist mir einfach zu „gut um wahr zu sein“ Und dass sich all die – wie es sie im wahren Leben so oder so ähnlich auch geben könnte –realen Probleme letztendlich alle, aber auch wirklich alle, in Wohlgefallen auflösen, war mir dann doch ein bisschen zu viel.

Wer einfach nur ein leichtes Buch zur schnellen Frühlings-oder Sommerunterhaltung sucht – für den mag dieses Buch durchaus geeignet sein.