Ein warmherziger Roman über Freundschaft, Zusammenhalt und Hoffnung
In “Mitternachtsschwimmer” von Roisin Maguire lebt Grace zurückgezogen im malerischen irischen Küstendorf Ballybrady. Sie vermietet ein kleines Cottage an Touristen, um ein bisschen Geld zu verdienen. Und so kommt es, dass es kurz vor dem Lockdown im Frühjahr 2020 einen Mann an diesen Ort verschlägt, der eigentlich nur eine Woche Abstand von seinen Problemen nehmen wollte.
Mit Grace hat Roisin Maguire einen wunderbar kantigen Charakter geschaffen. Es liegt ein dunkler Fleck auf ihrer Vergangenheit, durch den sie etwas seltsam wurde: misstrauisch und fast schon feindselig anderen Menschen gegenüber. Doch gleichzeitig ist sie auch herzensgut und empathisch. Evan, der Fremde, der im Cottage wohnt, kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Auch seine Persönlichkeit wird mit der nötigen Tiefe herausgearbeitet. Die Charakterzeichnung scheint generell eine große Stärke der Autorin zu sein. Denn auch die Nebencharaktere, wie zum Beispiel die schroffen, aber liebenswerten Dorfbewohner, schließt man mitsamt all ihren Eigenheiten schnell ins Herz.
Die Geschichte entspinnt die Autorin vor der traumhaften Kulisse der irischen See, die im Roman immer wieder eine tragende Rolle spielt. Ich habe mich beim Lesen oft selbst an diesem malerischen Ort gesehen, den salzigen Meeresduft einatmend und in den Wellen schwimmend, so schön beschreibt sie die Landschaft.
“Mitternachtsschwimmer” ist eine ruhig erzählte Geschichte, in der die Menschen und ihre Entwicklung im Vordergrund stehen. Eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt, über Trauer, Schuld und Hoffnung, die ich sehr gerne gelesen habe. Es war einfach herzerwärmend zu verfolgen, wie sich Grace und Evan langsam näher kommen und auch Evans Sohn Brady Stück für Stück wieder Vertrauen fasst. Dabei ist der Roman stets frei von Kitsch, aber durchsetzt mit einem feinen unterschwelligen Humor.
Schade fand ich lediglich, dass die zentralen Konflikte für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt werden. Hier hätte ich mir doch wenigstens einen Hauch von Dramatik gewünscht. Diese gibt es stattdessen im dritten Teil auf unerwartet andere Art. Der letzte Teil überraschte mich, die lange Zeit dachte zu wissen, wie der Roman enden wird, generell auf positive Weise und sorgte für ein ganz unerwartetes und meines Erachtens sehr passendes Finale.
Fazit: "Mitternachtsschwimmer” ist ein warmherziger Roman über Freundschaft, Zusammenhalt und Hoffnung, den man ganz wunderbar als Sommerlektüre, aber auch den Rest des Jahres lesen kann. Leseempfehlung!
Mit Grace hat Roisin Maguire einen wunderbar kantigen Charakter geschaffen. Es liegt ein dunkler Fleck auf ihrer Vergangenheit, durch den sie etwas seltsam wurde: misstrauisch und fast schon feindselig anderen Menschen gegenüber. Doch gleichzeitig ist sie auch herzensgut und empathisch. Evan, der Fremde, der im Cottage wohnt, kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Auch seine Persönlichkeit wird mit der nötigen Tiefe herausgearbeitet. Die Charakterzeichnung scheint generell eine große Stärke der Autorin zu sein. Denn auch die Nebencharaktere, wie zum Beispiel die schroffen, aber liebenswerten Dorfbewohner, schließt man mitsamt all ihren Eigenheiten schnell ins Herz.
Die Geschichte entspinnt die Autorin vor der traumhaften Kulisse der irischen See, die im Roman immer wieder eine tragende Rolle spielt. Ich habe mich beim Lesen oft selbst an diesem malerischen Ort gesehen, den salzigen Meeresduft einatmend und in den Wellen schwimmend, so schön beschreibt sie die Landschaft.
“Mitternachtsschwimmer” ist eine ruhig erzählte Geschichte, in der die Menschen und ihre Entwicklung im Vordergrund stehen. Eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt, über Trauer, Schuld und Hoffnung, die ich sehr gerne gelesen habe. Es war einfach herzerwärmend zu verfolgen, wie sich Grace und Evan langsam näher kommen und auch Evans Sohn Brady Stück für Stück wieder Vertrauen fasst. Dabei ist der Roman stets frei von Kitsch, aber durchsetzt mit einem feinen unterschwelligen Humor.
Schade fand ich lediglich, dass die zentralen Konflikte für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt werden. Hier hätte ich mir doch wenigstens einen Hauch von Dramatik gewünscht. Diese gibt es stattdessen im dritten Teil auf unerwartet andere Art. Der letzte Teil überraschte mich, die lange Zeit dachte zu wissen, wie der Roman enden wird, generell auf positive Weise und sorgte für ein ganz unerwartetes und meines Erachtens sehr passendes Finale.
Fazit: "Mitternachtsschwimmer” ist ein warmherziger Roman über Freundschaft, Zusammenhalt und Hoffnung, den man ganz wunderbar als Sommerlektüre, aber auch den Rest des Jahres lesen kann. Leseempfehlung!