Potential nicht ganz ausgeschöpft
Meine Rezension zu "Mitternachtsschwimmer" von Roisin Maguire fällt zwiespältig aus. Das Setting der Pandemie, das im Klappentext groß angekündigt wird, wirkt unrealistisch und scheint letztendlich nur als Vorwand zu dienen, um den Protagonisten Evan in Ballybrady, einem kleinen Dorf, festzuhalten. Ein Kritikpunkt ist, dass Luca, der kleine Sohn, viel zu spät im Roman auftaucht und selbst in Evans Gedanken zunächst kaum eine Rolle spielt.
Es ist fast schon ironisch, wie realistisch es letztendlich ist: Evan gibt sich ganz seiner Trauer hin, schmeißt seinen Job und zieht isoliert in ein Airbnb in einem kleinen Küstendorf. Währenddessen muss seine Frau Lorna, die ebenfalls ein Kind verloren hat, weitermachen und sich um das noch lebende Kind kümmern, das zudem eine Behinderung hat – mit der Evan offensichtlich nicht zurechtkommt. Manchmal wirkte es auf mich so, dass Lorna als die Böse dargestellt wurde, um Evans Gefühle zu validieren. (Hin und wieder musste ich mich daran erinnern, dass der Roman von einer Autorin und nicht von einem Autor geschrieben wurde.)
Die erste Hälfte des Buches zieht sich mit extremen Längen hin; erst im letzten Drittel kommt Bewegung in die Handlung, jedoch beinahe überladen mit zu vielen Figuren und einer seltsamen Szene des gemeinsamen Nacktschwimmens am Ende, die sehr out of character wirkte.
Insgesamt hinterlässt "Mitternachtsschwimmer" gemischte Gefühle: Während die Darstellung der Trauer und des Verlusts interessante Ansätze bietet und man auch die Pandemie geschickter hätte nutzen können, wirken einige Elemente des Settings und der Handlung unrealistisch oder überladen. Alles in allem blieb der Roman hinter meinen Erwartungen zurück.
Es ist fast schon ironisch, wie realistisch es letztendlich ist: Evan gibt sich ganz seiner Trauer hin, schmeißt seinen Job und zieht isoliert in ein Airbnb in einem kleinen Küstendorf. Währenddessen muss seine Frau Lorna, die ebenfalls ein Kind verloren hat, weitermachen und sich um das noch lebende Kind kümmern, das zudem eine Behinderung hat – mit der Evan offensichtlich nicht zurechtkommt. Manchmal wirkte es auf mich so, dass Lorna als die Böse dargestellt wurde, um Evans Gefühle zu validieren. (Hin und wieder musste ich mich daran erinnern, dass der Roman von einer Autorin und nicht von einem Autor geschrieben wurde.)
Die erste Hälfte des Buches zieht sich mit extremen Längen hin; erst im letzten Drittel kommt Bewegung in die Handlung, jedoch beinahe überladen mit zu vielen Figuren und einer seltsamen Szene des gemeinsamen Nacktschwimmens am Ende, die sehr out of character wirkte.
Insgesamt hinterlässt "Mitternachtsschwimmer" gemischte Gefühle: Während die Darstellung der Trauer und des Verlusts interessante Ansätze bietet und man auch die Pandemie geschickter hätte nutzen können, wirken einige Elemente des Settings und der Handlung unrealistisch oder überladen. Alles in allem blieb der Roman hinter meinen Erwartungen zurück.