Warmherzige Sommerlektüre

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sophie h. Avatar

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Evan landet in dem Dorf Ballybrady. Nach dem Tod seiner kleinen Tochter, für den er sich schuldig fühlt, braucht er dringend eine Auszeit. Er trinkt viel zu viel Alkohol und in seiner Ehe kriselt es heftig. So mietet Evan ein Häuschen von der sehr eigenwilligen und schrulligen Grace, die mit einem sehr hässlichen Hund alleine lebt. Eigentlich hatte Evan geplant, nur für eine Woche zu bleiben, doch dann ist Lockdown und er kommt aus dem Dorf nicht mehr weg. Ganz im Gegenteil: Seine Frau drückt ihm noch die Betreuung seines Sohnes Luca aufs Auge, zu dem Evan kein sehr gutes Verhältnis hat.
Grace will nur ihre Ruhe haben. Sie lebt zurückgezogen mit ihren Tieren in einem kleinen Cottage. Der neue Mieter in ihrem Ferienhäuschen nervt sie von Anfang an. Von nichts hat er eine Ahnung und so muss Grace ihn gleich in den ersten Tagen vor dem Ertrinken retten. Nur seinen Sohn hat Grace von Anfang an in ihr Herz geschlossen. Luca scheint genauso seltsam zu sein wie Grace und trägt ebenfalls schwer an seinem Päckchen.
Für alle ändert der Somme in Ballybrady komplett anders als erwartet. Nicht nur das Meer ändert immer wieder seine Farbe und Gestalt, sondern die Menschen müssen erkennen, dass auch in ihren Leben auf Ebbe immer wieder eine Flut folgt.
Mich hat die Geschichte über die recht eigenwilligen Charaktere sofort in ihren Bann gezogen. Aber es sind nicht nur die tollen Protagonisten, die das Buch lesenswert machen. Sehr schön fand ich auch den Schreibstil der Autorin. Sie beschreibt alles so bildhaft, dass man selber meint, die See riechen zu können. Wer eine kurzweilige, warmherzige Sommerlektüre mit viel Tiefgang sucht, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen!