Mitternachtssonne am Fjord

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jiskett Avatar

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Zunächst einmal: ich finde, dass das Cover NICHT zum Titel und der Inhaltsangabe passt. Das Cover verspricht einen luftig-leichten Roman und einen "typischen Frauenroman", während die Inhaltsangabe doch um einiges düsterer klingt und das "Fjord" im Titel anklingen lässt, dass man nicht in einer blumigen, sonnigen Gegend ist.

Die Leseprobe an sich gefällt mir sehr gut.
Der Anfang ist zunächts nichts besonderes. Die Protagonistin geht an einem Strand entlang, wir erfahren etwas über ihr Leben, besonders aber über ihren Verlust - Magnus, ihr Mann, ist seit eineinhalb Jahren tot.
Als sie aber mysteriöse Fußspuren, die verschwinden, und ein Foto, auf dem ihr Mann zu sein scheint, entdeckt, nimmt das ganze eine Wendung. Sofort ist hier ein Hauch von Mystik - und, vor allem, als der Fremde ihr nachschaut - auch von Gefahr.
Dieser Eindruck verstärkt sich, als wir in Kapitel 2 aus der Sicht Jacobs lesen, der in krumme Geschäfte verwickelt zu sein scheint, und dadurch, dass plötzlich - nach über einem Jahr - jemand auftaucht und sich nach dem toten Magnus erkundigt...
Wären diese Elemente nicht, wäre die Leseprobe recht nichtssagend; so ist man aber durchaus gespannt darauf, in was Magnus verstrickt war beziehungsweise was mit Andrea passieren wird.

Die Beschreibungen sind immer sehr gut und treffend. Auch die Figuren sind ganz gut gezeichnet, auch wenn man nach 29 Seiten noch nicht sehr viel sagen kann. Die Protagonistin scheint aber recht sympathisch zu sein und ihr kleiner Junge ist einfach putzig.

Ein wenig gestört hat mich, dass innerhalb weniger Seiten zwei Mal betont wurde, dass Andrea "so schnell das Vertrauen der Bewohner gewonnen hat". Einmal hätte es auch gereicht...
Und das Ende war ein wenig abrupt.

Dennoch: eine gelungene Leseprobe, die neugierig auf den restlichen Roman macht.