Irrungen und Wirrungen auf den Lofoten
Andrea Sandberg, die der geneigte Leser bereits aus "Mittsommersehnsucht" kennt, wird vom Schicksal arg gebeutelt. Nur kurz war sie mit ihrer großen Liebe Magnus verheiratet, als er bei einem Segelunfall ums Leben kommt. Die junge Ärztin, die mit ihrem kleinen Sohn Lars auf den Lofoten lebt, lernt einige Zeit danach zwei Männer kennen, den Schriftsteller Kristian, ein Verwandter ihres verstorbenen Mannes, der ihm praktischerweise zumindest äußerlich ziemlich ähnelt und den smarten Jakob, der allerdings recht undurchschaubar ist und sich dann im Verlauf des Romans als Drogendealer, Mädchenhändler und Mörder entpuppt. Ein paar Seiten lang gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Männer um Andrea, die sich dann (völlig überraschend) für Kristian entscheidet, der sich gerade mehr oder weniger von seiner drogensüchtigen Verlegerin Agneta getrennt hat. Agneta hat zeitgleich auch noch ihren Toyboy Roger, der sie natürlich wegen ihres Geldes ausnutzt, sie allerdings mit Sex und Drogen bei der Stange hält. Agneta hat bei mir etwas für Zurückblättern im Buch gesorgt, da sie auf Seite 37 als "schöne Frau mit rotem Haar, das ihr apartes Gesicht mit den hohen Wangenknochen wie eine flammende Löwenmähne umgab" (Originalzitat aus Mitternachtssonne am Fjord) beschrieben wird, auf Seite 53 bereits als "verführerisch schöne Frau mit langen schwarzen Haaren, die ihr, wenn sie ausging, locker über die Schultern fielen" (ebenfalls Originalzitat). Jetzt kann man natürlich zu recht anmerken, daß Frauen zum Frisör gehen und der Wechsel der Haarfarbe keine große Sache ist, aber mich nervt sowas. Wie dem auch sei, die Haarfarbe bleibt nun im weiteren Verlauf des Romans schwarz, der Rest kommt wie er muß und zum Schluß wird geheiratet, alles ist gut und die Bösen entweder mausetot oder im Gefängnis.
Wo der erste Band "Mittsommersehnsucht" noch ganz unterhaltsam war und mir vor allem wegen seiner Beschreibung der Landschaften Norwegens gefallen hat, so reicht mir die bloße Erwähnung der Hurtigruten, des einen oder anderen Schiffes, ausführlicher Beschreibungen der Lofotenwand zu allen möglichen Tageszeiten einfach nicht aus. Der Rest ist Sex and Crime. Wer's mag gut, mir hat der Roman nicht gefallen und fertig gelesen habe ich ihn nur, damit ich eine Rezension schreiben kann.
Wo der erste Band "Mittsommersehnsucht" noch ganz unterhaltsam war und mir vor allem wegen seiner Beschreibung der Landschaften Norwegens gefallen hat, so reicht mir die bloße Erwähnung der Hurtigruten, des einen oder anderen Schiffes, ausführlicher Beschreibungen der Lofotenwand zu allen möglichen Tageszeiten einfach nicht aus. Der Rest ist Sex and Crime. Wer's mag gut, mir hat der Roman nicht gefallen und fertig gelesen habe ich ihn nur, damit ich eine Rezension schreiben kann.