Ein schwedischer Sommer

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Im „Mittsommercamp zum Verlieben“ von Michaela Metzner ist der Titel Programm. Zumindest was die Protagonisten im Buch angeht. Wir begleiten Bea nach Schweden, treffen dort auf den grummeligen Camp-Leiter Ed und erleben mit den Jugendlichen im Camp einen interessanten Sommer. Die Geschichte begeistert vor allem durch das Setting, das Lust auf einen Urlaub an abgelegeneren Orten in Schweden macht. Zwar wird sich vieler Klischees bedient, die hier aber gut in die Geschichte passen.

Auch der Schreibstil überzeugt durch seine Einfachheit, sodass man gut durch die Seiten kommt. Allerdings fehlten mir an manchen Stellen die Emotionen und Gefühle, was aber auch daran liegen kann, dass die Handlung generell sehr sprunghaft ist. Es gibt viele kurze Szenen und dann geht es weiter. Mal ist man hier, mal da. Tiefe? Habe ich vergeblich gesucht - dabei hat es sich an so vielen Stellen angeboten die Szenen ausführlicher zu gestalten. Besonders an diesem Punkt wurde viel Potential liegen gelassen und so hat mir immer etwas gefehlt.

Mit Bea wurde eine Hauptprotagonistin gewählt, die eine interessante Geschichte zu bieten hat, aber oftmals sehr unsicher auftritt und sich oft von der Meinung anderer beeinflussen lässt. Dennoch erlebt man, wie sie sich weiterentwickelt, auch wenn ihr Handlungen immer wieder etwas naiv sind. Ed dagegen ist ein klassischer Fall von „harte Schale weicher Kern“, den man durch die Kapitel aus seiner Sicht langsam lieben lernt. Doch die wahren Stars in diesem Buch sind die Nebenprotagonisten, die die Geschichte wirklich bereichern und interessant machen. Immer wieder überzeugen sie mit ihrer Art und sorgen für Freude am Lesen.

Schlussendlich bleibt es dabei, dass mir die Geschichte viel zu sprunghaft war und man kaum in einer Szene, einem Moment, ankommen konnte, weil im Nächsten Abschnitt schon eine Woche vergangen war. Insgesamt ist es aber eine nette Geschichte, die man lesen kann, wenn man wirklich eine leichte Lektüre haben möchte.