Ein bisschen zu viel

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zwergenmaeuse Avatar

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Mittsommersehnsucht von Elfie Ligensa ist die Geschichte der jungen, deutschen Ärztin Andrea. Sie verlässt ihre Heimatstadt in Deutschland, um zu ihrem Verlobten Jonas nach Bergen zu ziehen. Dort vorzeitig angekommen, ertappt sie Jonas in flagranti, alles kommt anders ganz anders als geplant und Andrea´s Leben verändert sich komplett. Es beginnt eine rasante Achterbahnfahrt für die junge Ärztin, bis sie letztendlich vielleicht zur Ruhe kommen kann.

Mittsommersehnsucht ist einer Art und Weise geschrieben, bei der weder der Leser noch die junge Ärztin zur Ruhe kommen. Ein Ereignis jagt das nächste, wobei alle Probleme durch passende Zufälle mühelos aus dem Weg geräumt werden. Diese Tatsache machen das Buch einerseits sehr kurzweilig, andererseits aber auch etwas anstrengend.
Leider ist es schwierig, das Buch in eine Kategorie einzuordnen, da es sich für keine Richtung entscheiden kann: Es gibt den Erzählstrang „Liebe“ mit Andrea, Jonas, Magnus und seiner Ex-Freundin, den Erzählstrang „Mysterie“ mit Ole und seiner Familie und zum Ende hin den Erzählstrang „Kriminalgeschichte“ rund um Drogen, der mich sehr gestört hat. Geärgert habe ich mich über die Darstellung der Geschlechter: Männer als einzig hormongesteuert, Frauen als biestig oder herzensgut. Zwei Erzählstränge mit etwas mehr Tiefgang wären für die Geschichte sicher einträglicher gewesen.
Mittsommersehnsucht ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen. Die wunderschönen Beschreibungen der Landschaft und der Polarlichter machen Lust auf einen Norwegen-Urlaub. Trotz der negativen Punkte ist Mittsommersehnsucht ein schönes Buch, um einen ruhigen Tag mit einem netten Buch zu verbringen.