Norwegen und die Liebe

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Endlich wieder Weiberabend
Dieses Buch verspricht all das, was ich mir unter dem Titel vorgestellt habe. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und ein neues Kapitel wird mit einem kleinen Bildchen und einer schönen Überschrift verziert. Perfekt.
Kurzinhalt: Sechs Jahre danach: Ihre Kinder sind groß geworden, ihre Falten leider auch. Leichter ist das Leben der Mütter um Helen und Jo allerdings nicht – im Gegenteil! Die Hölle der Pubertät, Schönheitsoperationen ja oder nein, Sex, den man nicht hat, Ehe, Mutterschaft und ihre eigenen Mütter – genug Gesprächsstoff für ein erneutes kinder- und männerfreies Wochenende ohne Tabus.
Mein Fazit: Das Buch liest sich sehr humorvoll, witzig und sehr nett. Man lernt die Protagonisten so kennen, wie sie wirklich sind, denn man schaut in die Psyche der Frauen. Und das ist sehr spannend, denn die Frauen haben Ecken und Kanten und machen weiß Gott, nicht alles richtig und perfekt. Sie machen Fehler und das macht sie so nahbar, dass man selbst dabei sein könnte, ohne aufzufallen. Am besten gefiel mir, dass es keine Abstriche und Tabus gab, wie etwa der Tod einer ungeliebten Mutter oder das Verhältnis zu den pubertierenden Kindern. Man muss nicht zwingend selbst Mutter sein, um dieses Buch zu lesen, aber es hat durchaus Vorteile, damit man weiß, um was es geht, aber es ist trotzdem nachvollziehbar. Ich weiß auch nicht, ob man den ersten Teil Weiberabend gelesen haben muss, ich habe ihn nicht, werde es aber demnächst nachholen. Denn die Autorin hat diese Frauen so toll beschrieben und es liegt schon ein gewisser Reiz in dem Buch, weil er so witzig und nett geschrieben ist, dass ich ihn noch lesen werde.
Eines habe ich wieder einmal feststellen können in dem Buch, man sollte nicht voreilig über Menschen urteilen, die man nicht kennt, denn jeder hat sein Päckchen zu tragen und ist individuell. Und auch wenn man denkt, dass ein Mensch so perfekt aussieht, dass er einen Schönheitspreis gewinnen könnte, heißt das nicht automatisch, dass sie nichts im Hirn hat. Oder wenn eine Frau sagt, sie ist eine schlechte Mutter, ist das auch nicht automatisch so, dass sie in diese Schublade gehört, sondern es gehört viel mehr dazu ein gute Mutter zu sein. Dieses Buch hat sehr viel Wahrheit über unser manchmal zu schnelles Urteilen oder Meinungen, die eigentlich so gar nicht sind. Dieses Buch wird lange in meinem Gedächtnis bleiben, es ist nicht nur so ein seichter Frauenroman mit viel Liebe und dem ganzen Schmus, sondern eine Sichtweise über unser Leben, was wichtig ist und was nicht.
Ein paar Gedanken, die mir sehr gut gefallen haben:
„ Die Mutterschaft ist wie ein Haus, das man vorübergehend gemietet hat. Wir dürfen es bewohnen, es mit unseren Ideen, unseren Stimmen, unserem Lachen füllen, doch kaum kenn wir es bis in den letzten Winkel, ist es an der Zeit, alles einzupacken und wieder auszuziehen.“