Mittwinternacht

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urmeli Avatar

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Merrily Watkins ist Pfarrerin und alleinerziehende Mutter der sechzehnjährigen Jane. Nach einer Fortbildung als Berater für sprituelle Grenzfragen wird sie von ihrem Bischof Mick Hunter, einem sich jugendlich und modern gebendem Bischof, als erste Frau in dieses Amt berufen. Kaum, dass sie in Hereford angekommen ist, passieren auch schon seltsame und beunruhigende Dinge in dem Ort.

Katherine Moon, eine junge Frau mit dunkler Vergangenheit, versucht, das Geheimnis des Selbstmordes ihres Vater zu klären. Sie mietet eine alte Scheune an, die früher Teil des Bauernhofes ihrer Familie war und untersucht unter dem Vorwand ein Buch über die Vorfahren in dieser Gegend zu schreiben, näheres zu erfahren. Durch ihre eigene labile Persönlichkeit ist sie jedoch selbst in Gefahr.

Merrily wird zu einem Sterbenden ins Krankenhaus gerufen. Dieser schafft es, nicht nur durch einen "teuflischen Geruch" sie und auch das gesamte weibliche Krankenhauspersonal zu verunsichern. Mittels Rituale, die sie in ihrem Seminar zur Abwendung von Satanisten gelernt hat, versucht sie, diese in den Griff zu bekommen.

Alles scheint sich gegen sie verschworen zu haben. Auch ihre Tochter interessiert sich immer mehr für Esoterik, Tarotkarten und macht Übungen um die morgendliche Sonne zu begrüßen. Die evangelische Kirche ihrer Mutter lehnt sie immer mehr ab. Auch der Einfluss ihrer neuen Schulfreundin übt einen negativen Einfluss auf.

Als der bisherige Exorzist der Gemeinde einen Schlaganfall erleidet, der Altar der Kathedrale geschändet wird und der Bischof, obwohl verheiratet, sich an sie heranmacht, wird es ihr zuviel. Doch für einen Ausstieg aus ihrem Amt ist es bereits zu spät.

Es ist mehr ein Buch über Spiritualismus, Esoterik und konventieller Religion als ein Krimi. Spannung kommt kaum auf. Die Persönlichkeit Merrily Watkins und der Kampf gegen alle Schwierigkeiten dieser Welt machen diesen Roman jedoch lesenswert. Eine nicht ganz so ausschweifende Beschreibung hätte für mehr Lesevergnügen gesorgt, so gab es immer wieder Passagen, durch die man sich "hindurchquälen" musste. Ich habe den ersten Band der Merrily Watkins Serie nicht gelesen, kam aber sehr schnell in das Geschehen hinein. Das es ein Amt "Berater für spirituelle Grenzfragen" in England wirklich gibt hat mich überrascht. Geistererscheinungen und Exorzismus hätte ich eher im Genre Fantasyroman vermutet.