Mittwinternacht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
elohym78 Avatar

Von

Mittwinternacht hat mir gut gefallen! Der Schreibstil von Phil Rickman ist flüssig, Spannung wird aufgebaut und ich kam gut in die Geschichte rein. Es ist der zweite Teil über Merrily Watkins. Den ersten habe ich nicht gelesen, was aber überhaupt nicht störte. Es wird kein, bzw. kaum Bezug auf den ersten Teil genommen und so hatte ich nicht das Gefühl, dass mir etwas Wichtiges an Hintergrundinformationen fehlt.

Merrily Watkins ist Pastorin in ihrer eigenen Gemeinde und alleinerziehende Mutter von ihrer sechzehnjährigen Tochter Jane. Die beiden haben ein sehr gutes Mutter-Tochter Verhältnis. Es wird zwar etwas getrübt, weil die christliche Welt von Merrily mit der spirituellen Welt von Jane kollidiert, dazu noch die Pupertät und falsche Freunde, aber im Grunde sind die Probleme nur oberflächlich, da die Basis stimmt. Merrily lässt Jane genug Freiraum, um sich selbst zu finden und zu experimentieren, weil das Grundvertrauen da ist. Jane nutzt diese Freiheit aus, erkennt allerdings auch ihre Fehler und gibt sie zu.

Diese Familienachterbahnfahrt muß Merrily meistern, während sie in ihrem Beruf extrem gefordert wird und ihren eigenen Weg nicht klar erkennt. Sie wird von ihrem Bischof als Beraterin für spirituelle Grenzfragen, kurz Exorzistin, ernannt. Als erste Frau in diesem Amt hat sie gegen Vorurteile und Vorverurteilungen zu kämpfen. Zudem wird ihr Glaube erschüttert. Natürlich glaubt sie an Gott (das Gute) und Satan (das Böse), aber Geistererscheinungen sind doch ein anderes Kaliber.

In dieser schweren Zeit steht ihr Lol zur Seit. Ein guter Freund - vielleicht auch mehr - , der selber durch den Selbstmord seines Schützlings Moon in eine Sinnkrise gestürzt wird.

Phil Rickman verknüpft diese diversen Handlungsstränge zu einer spannenden Geschichte. Und ja, auch mit hat das Fieber für Marrily Watkins gepackt und ich freue mich auf die Fortsetzungen!