Gemischte Gefühle

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chisilisi Avatar

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Ich habe "Mixed up first love" meiner achtjährigen Tochter gezeigt, weil ich ihr zeigen wollte, wie japanische Comics funktionieren. Ich dachte nicht, dass sie das groß anspricht - und ich hab mich getäuscht. Ich hab es sie lesen lassen, weil überhaupt nichts passiert, was irgendwie unangemessen wäre, und war erstaunt, wie begeistert sie das Buch verschlungen hat.
Hier scheiden sich unsere Geister: Ich finde Geschichte bestenfalls amüsant. Die Handlung ist erzwungen und konstruiert, zu viele "Zufälle" und merkwürdige Reaktionen der Handelnden. Beispiel: Die Schulklasse studiert ein Theaterstück ein und baut Kulissen dafür - gefühlt an einem Nachmittag. Dann fällt die weibliche Hauptdarstellerin der Prinzessin aus und der männliche Protagonist muss einspringen - die Begründung, warum er das tut und warum das alle akzeptieren, ist mehr als an den Haaren herbeigezogen. Auch wird nicht erklärt, wieso er ohne Proben oder Text lernen das Ganze meisterhaft bewältigt. Ich habe früher viel aus diesem Genre gelesen und halte dieses Buch für einen mittelmäßigen Vertreter.
Meine Tochter (8) dagegen ist großer Fan: Sie liebt die Verwicklungen und das Missverständnis, und kann sich über die lustigen Zeichnungen, wenn der Protagonist etwas dummes tut oder denkt, kaputtlachen. Daher dachte ich, vielleicht bin ich einfach zu alt dafür, und gebe trotzdem noch 4 Sterne, ich selber wollte eigentlich 3 geben.
Den zweiten Band werden wir uns auch noch zulegen, und die Tochter darf ihn lesen, wenn ich ihn zur Sicherheit vorher gelesen habe. ;)