Den Faden verloren!?

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justm. Avatar

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Als Maike, Besitzerin eines Woll-Ladens, durch einen Bullen (!) zu Tode kommt, steht ihr Mann Henri plötzlich ohne Frau, aber mit Laden samt Angestellter da und weiß nicht recht, wie es weitergehen soll.
Nur gut, daß das patente "Frollein Langner" ihm zur Seite steht. Denn sie will nicht nur ihren Job nicht verlieren, sondern sieht in Henri auch einen geeigneten Handarbeits-Nachfolger.


Karla Lettermans Debüt "Mörderische Masche" bringt zwar eine, na sagen wir interessante Art des zu Tode kommen mit, geht aber überhaupt nicht weiter darauf ein.
Grundsätzlich soll der Erstling wohl ins Genre Cosy Crime fallen, nur leider kommt der "crime" hier viel zu kurz: Selbst der Titel ist letztendlich irreführend. Da war jemand wohl eher auf die Alliteration, als auf Korrektheit bedacht.

Auch in der Gesamtheit wirkt alles irgendwie unausgegoren (eben als hätte die Autorin mehr als ein Mal den Faden verloren):
Das fängt bei Figuren an, die wie (schlechte) Karikaturen (Stichwort Sanitäter) oder einfach nur klischee-beladen wirken, geht über Handlungsstränge die nirgendwo hinführen bzw. unklar sind (woher z.B. wußten die Schluffs (die Namensgebung ist noch so eine andere Sache) überhaupt vom Geschäft?) und endet in einem "Kriminalfall", den man so gar nicht nennen kann.

Für mich kam so auch zu keinem Zeitpunkt Spannung auf, was sicher auch mit dem Erzähltempo zu tun hatte, das in sich nicht rund wirkte. Und auch das mit dem "cosy" klappte nicht wirklich, denn selbst die Hauptfiguren, konnten leider nicht über die inhaltlichen Schwächen hinwegtrösten. Dafür blieben sie leider zu blaß bzw. wirkten nicht ganz fertig gedacht.

Insgesamt mag dieses Buch allerhöchstens bei Häkel-Freunden Begeisterung hervorrufen.
Bei mir aber leider nicht!