Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit

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lolarennt Avatar

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Zunächst einmal ein Tipp:
Man sollte das erste "Carlotta Fiore"- Buch gelesen haben, sonst könnte es verwirrend werden. Natürlich werden im Lauf der Geschichte Begebenheiten aus dem ersten Teil kurz erzählt, es wird immer wieder einmal eingestreut, was da schon passiert ist, aber das ist in meinen Augen nicht genug, um der Geschichte wirklich in allen Facetten folgen zu können.

Schon der Beginn - richtig atemlos wird man in die Story gekippt, und wer nicht weiß, warum Lotta heulend im Taxi sitzt und zu Konrad ins Spital fährt, dem wird es auch nicht so nahe gehen und Lottas Reaktionen bleiben dann unverständlich. Etwa ihr Versuch, Konrad um jeden Preis in ihre Obhut nehmen zu können - die Szene mit dem Arzt wäre ohne das Vorwissen aus Band eins eher geeignet, Lotta unsympathisch und verrückt dastehen zu lassen. Man muss ihre Not und ihr Bedürfnis schon kennen, um sie zu verstehen...

Die Story selbst ist heftig - Jugendliche, die nach immer gleichem Schema ermordet werden, alle in dieselbe Art von Kleidung gesteckt, egal, ob Bursch oder Mädchen. Das Muster ist bekannt: Ein Serienmörder, der damals von Konrad überführt wurde, hatte es auch verwendet. Nun ist besagter Serienmörder allerdings tot und kann es nicht gewesen sein. Trotzdem taucht seine DNA auf den Opfern auf...

Krump, der Vorgesetzte von Lottas Geliebtem und Vater ihres Sohnes, Hannes, will Konrad als Ermittler gewinnen. Zu blöd, dass der sein Gedächtnis verloren hat und kaum seinen Namen weiß...
Hannes wiederum wird von Lotta und ihrer Weigerung, ihn zu heiraten, zur Verzweiflung getrieben und eine neue Kollegin ist gerne bereit, ihn zu trösten. Dass Lotta und Konrad sich auch noch in die Ermittlungen einbringen, macht ihn endgültig fertig.
Dazu kommt noch die schwierige Situation mit der Familie des verblichenen Serienmörders. Was wissen diese Menschen? Und dann stirbt auch noch Kim, die Adoptivtochter des Serienmörders - ist es Selbstmord? Und warum?

Die Story ist rasant, dicht, manchmal vielleicht eine Spur zu rasant und zu dicht. Man kommt als Leser kaum zum Luftholen, aber spannend ist und bleibt es bis zum Ende (das ich in gewissen Dimensionen erahnt habe, aber in der tatsächlichen dann nicht).
Fazit: spannende und unterhaltsame Story in angenehmer Sprache mit viel Wiener Lokalkolorit. Ich könnt' noch einen dritten Teil vertragen!