gut gemachter Ermittlerkrimi

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vindö50 Avatar

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Die Vorgeschichte von Lotta und Konrad aus dem Vorgängerband kannte ich nicht. Aber sie hat auch in diesem Buch ihre Spuren hinterlassen.
Lotta, mittlerweile trockene Alkoholikerin und Mutter des kleinen Konny, ist eigentlich glücklich mit Hannes zusammen. Sie arbeitet derzeit als Kaufhausdetektivin. Viel Zeit hat sie am Krankenbett des seit dem letzten Fall im Koma liegenden Konrad verbracht, von dem sie annimmt, dass er ihr Vater ist. Zwischen den Zeilen erfährt man (wenn man das Vorgängerbuch nicht gelesen hat), dass Lotta anscheinend von ihrer berühmten und inzwischen verstorbenen Mutter, einer Operndiva, als kleines Kind entführt wurde.
Konrad ist gerade aus dem Koma aufgewacht. Vor 30 Jahren ermittelte er in einer Mordserie. Den Täter brachte er ins Gefängnis und dieser ist vor Kurzem verstorben. Und nun werden wieder Kinder nach dem gleichen Muster getötet. Konrad soll helfen, aber er ist nur noch ein Schatten seiner selbst und leidet an Amnesie. So übernimmt Lotta es selbst, die Puzzleteile zusammenzutragen und verstrickt sich tief in den Fall.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es ist nicht unbedingt ein nervenaufreibender Thriller, aber es fiel mir schwer, es aus der Hand zu legen. Es ist unterhaltsam und fesselnd geschrieben, die Charaktere sind lebensecht und originell und konnten überzeugen, auch, wenn ich mit Lotta in ihrem Tun nicht immer einig war. Aber gerade die Menschlichkeit der Charaktere und die Emotionen im Umgang miteinander zogen mich in den Bann. Die Autorin versteht es zudem, die Spannung von der ersten Seite an hoch zu halten, es gibt keine Längen oder überflüssige Nebenstränge
Bis zum spannenden Ende wusste ich nicht wer der Täter ist. Der Schluss ist emotional und hat das Buch noch einmal gut abgerundet. Im nächsten Jahr soll es noch einen dritten Band geben, den werde ich sicher auch gern lesen.