Spannend, aber...

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falo65 Avatar

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„Mörderische Wahrheiten“ von Theresa Prammer ist die zweite Geschichte mit Carlotta Fiore als Hauptperson. Die ehemalige Polizeischülerin und jetzige Möbelhausdetektivin Carlotta gerät in die Ermittlungen einer Mordserie an Jugendlichen im heutigen Wien. Die Opfer sind genauso getötet und hergerichtet worden, wie die Opfer einer Serie von Morden vor 20 Jahren. Auch die DNA des damaligen Täters wird gefunden. Erstaunlich nur, dass der wegen der damaligen Taten verurteilte Kinderarzt vor wenigen Tagen in der Haft verstorben ist. Die Ermittlungen gegen den Kinderarzt führte Konrad Fürst, schon im ersten Band Carlottas Ermittlungspartner, ehemaliger, Polizist, vielleicht ihr Vater und gerade aus dem Koma nach einem Unfall im ersten Fall erwacht, aber noch mit erheblichen Gedächtnislücken behaftet.



Das Buch hat bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen, einerseits gefällt mir die Idee des dargestellte Kriminalfalles sowie die Fähigkeit der Autorin, die Leser geschickt mit Informationen aus dem ersten Krimi zu versorgen. Ich hatte nie den Eindruck, dass ich besser zuerst den ersten Band gelesen hätte. Andererseits ist Carlotta mir viel zu problembeladen und die Darstellung von Carlottas persönlicher Situation nimmt mir zu viel Raum ein. Mir persönlich wird der Handlungsfluss des eigentlichen Krimis dadurch zu sehr gebremst.

Positiv erwähnen möchte ich trotzdem die Darstellung der handelnden Personen, die detailliert, interessant in sich stimmig und an den passenden Stellen überspitzt charakterisiert werden. Dadurch werden manche Charaktere dem Leser sogar richtig sympathisch, auch wenn viele von ihnen, wie es in „Österreich-Krimis“ häufig zu beobachten ist, zumindest sehr speziell, wenn nicht sogar leicht gestört wirken.

Trotz der meiner Meinung nach zu langen "Beziehungspassagen" ist der Fall gut konstruiert, er ist verzwickt und kompliziert genug, um beim Leser die Spannung im Verlauf der Handlung weiter zu steigern bevor der Fall eine nicht vorhersehbare aber nachvollziehbare Lösung erfährt.

Fazit:

Ein komplexer, spannender Krimi, der den Leser meist gut unterhält, bei dem man(n) sich allerdings etwas weniger Probleme und Beziehungshandlung gewünscht hätte.