Wunderschön und doch so grausam

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hasi84 Avatar

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Gleich mal vorweg eine Warnung: wer keine detaillierteren Hinweise auf die Handlung haben will, bitte nicht weiter lesen! Und bitte auf keinen Fall die Triggerhinweise lesen, da sie mehr oder weniger vorweg nehmen, wie das Buch endet.

Emmie hat es geschafft. Sie studiert im Masterlehrgang an der renommierten School of Film in London. Als unscheinbare Person ohne familiären Background in der Filmbranche kann sie ihr Glück gar nicht fassen. Doch schon bald erkennt sie, in dieser Branche geht es beinhart zu und sie begibt sich auf dünnes Eis. So schön ein Erfolg ist, mit einem einzigen Wimpernschlag kann man auch wieder weg vom Fenster sein. Was wie ein Traum klingt, ist in Realität ein knochenharter Job. Ganz auf ihr Studium konzentriert, fällt sie aus allen Wolken, als ihr Freund sie betrügt und sie in weiterer Folge einen begehrten Praktikumsplatz nicht erhält. So kommt ihr das Schicksal zu Gute in Form eines Filmpraktikums auf Sardinien – mit einem unglaublich attraktiven Sam Alderidge, der ihr gehörig den Kopf verdreht. Obwohl ihre Romanze wie der klassische Liebesfilm startet, in dem sich die beiden näher kommen, werden sie schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Und die sind grausamer, als man es sich vorstellen könnte.

Ich habe mit diesem Buch das erste der Autorin gelesen. Und ich war äußerst positiv überrascht. Schon lange nicht mehr konnte mich eine Autorin mit der Beschreibung von gefühlvollen Szenen so dermaßen überzeugen und in den Bann ziehen. Anfangs lebt man in der Gewissheit, dass etwas Schreckliches passieren könnte. Schließlich erfährt man, was Sache ist und weiß, dass etwas passieren wird. Gefühlvoll geht die Autorin mit diversen Szenen um, sowohl die schönen Annäherungen von Sam und Emmie, als auch die grausamen Szenen, die gegen Ende hin immer mehr werden. Immer wieder schwebt über allem die Hoffnung, was wäre, wenn doch ein Wunder passiert. Für so ein Buch muss man definitiv in der richtigen Stimmung sein. Es ist verdammt schwere Kost, die man nur Häppchenweise verträgt, trotzdem kann man es nicht zur Seite legen. Ein Buch, das noch lange nachhallen wird und auf dessen Zweitroman rund um Sam’s Schwester Blair man schon sehr gespannt sein kann.