Die Bedrohung rückt näher

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elviga Avatar

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Ich freue mich sehr, dass ich den 2. Teil der Monday Club lesen durfte. Schon mal vorweg: ich werde mir auch den 3. Teil in irgendeiner Form zulegen.
Diese Aussage bedeutet immerhin, dass K. Kuhn es geschafft hat, mich bei der Stange zu halten.

Faye zweifelt immer mehr an ihrem Verstand: ihre Schlaflosigkeit ist das eine - nicht zu unterschätzende Problem. Doch zunehmend kommen echte Absencen, auch handfeste Ohnmachten hinzu. Ihre Tante - und auf deren Druck hin - auch ihr Vater bedrängen sie, wieder zu ihrer früheren Therapeutin zurück zu gehen, denn nur diese könne ihr helfen. Doch Faye hat Angst davor. Immer wieder tauchen Erinnerungsfetzen auf an die Therapie, die sie als kleines Kind nach dem Tod ihrer Mutter bei machen musste, diese Erinnerungen sind nicht gerade angetan davon, ihr die Angst zu nehmen. Doch die Therapeutin verspricht ihr wieder etwas, womit sie sie schon als Kind geködert hat: Kontakt zu ihrer Mutter.

Die Bedrohung, die Faye verspürt geht jedoch nicht nur von dieser Frau aus, sondern es tut sich so einiges andere Unheimliche in Bluehaven. So verschwinden beispielsweise Krankenakten von jungen Menschen, die ins Koma gefallen waren (so wie Fayes tote Freundin Amy) und daraufhin bald verstarben. Was steckt dahinter? Außerdem wird die verrückte Missy bedroht, weiß sie zuviel? Ist sie vielleicht gar nicht verrückt, sondern hat nur auch eine Gabe? Auch Faye wird immer wieder damit konfrontiert, dass sie wichtig ist, dass sie eine Gabe hat - und dass sie gerade deshalb für den Monday Club eine solche Bedeutung hat.

Ihr Freund Josh hingegen wird vom Monday Club vorerst wieder ausgeschlossen. Ist er noch zu unreif oder liebt er Faye einfach zu sehr und ist deshalb nicht zuverlässig genug in deren Augen? Welche Rolle spielt die geliebte Tante Liz? Ihr Verhalten wird immer verdächtiger.

Und da ist auch noch Luke, der neue junge Mann in Bluehaven, der hergekommen ist um etwas über den Tod seines Vaters herauszubekommen.
Immerhin bekommt Faye Unterstützung durch alte Freunde und gemeinsam versuchen sie mehr herauszubekommen, auch wenn Eifersüchteleien zwischen Josh und Luke ein wenig die Harmonie stören, hat man doch den Eindruck, dass die jungen Leute an einem Strang ziehen.
Doch ob sie es schaffen werden, weitere Todesfälle zu verhindern?
Am Ende stirbt jemand Wichtiges, jemand mit dessen Tod ich nicht gerechnet hatte.

Gut gefallen hat mir, dass man das Buch auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben, gut verstehen kann. Die Autorin gibt immer wieder - ohne zu sehr ins Detail zu gehen - Rückblicke auf Band 1.

Insgesamt muss ich aber sagen, dass mir dieser Teil doch etwas zu sehr wie ein einziger Cliffhanger vorkommt, es ist so ein typisches "Zwischenbuch". Spannend und interessant genug um weiterlesen zu wollen, aber nicht mehr so überraschend wie der erste Band.
Manchmal hatte ich auch den Eindruck, dass es mir ein wenig zu sehr ins Esoterische (was ich gar nicht abkann) hinüber gleitet (z.B. Fayes "Gabe"), aber immerhin wird darauf nicht so stark herum geritten. Es ist im Großen und Ganzen doch eher ein Coming of Age Roman und ein recht guter Jugendkrimi.

Fazit: ich bleib dabei und warte auf Teil 3!