Brisant und aktuell

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"Ihr habt aus mir ein Monster gemacht!"

Ich bin schon seit Jahren begeisterter Leser der Taunus-Krimis um das Ermittlerduo Bodenstein und Sander (Kirchhoff). Mit "Monster" beschert Nele Neuhaus uns nun den inzwischen 11. Teil der Reihe, die bereits im Jahr 2006 gestartet ist. Der aktuelle Roman, wie auch alle vorherigen Bände, erzählt eine in sich abgeschlossene Geschichte. Dennoch empfehle ich, alle Serienteile in der chronologischen Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Nur so lassen sich die zahlreichen Verknüpfungen und Hinweise auf ältere Fälle überhaupt erkennen, und diese dann inhaltlich einordnen. Auch die persönliche Entwicklung und der private Lebensweg der Charaktere hat während der vergangenen achtzehn Jahre viele Wendungen und auch so einige sehr schicksalhafte Momente erlebt.

"Monster" ist ein überaus aktueller und politisch brisanter Roman der versucht, eine Balance zwischen Recht und Gerechtigkeit zu finden. Dabei stehen höchst moralische Themen wie Vorverurteilungen, die Rechtmäßigkeit von Selbstjustiz, Ausländerfeindlichkeit und pietätlose Sensationsgier im Vordergrund. Gleichzeitig blickt die Handlung tief in menschliche Abgründe.

Die von Nele Neuhaus geschaffenen, handelnden Personen sind jederzeit glaubwürdig und angenehm individuell charakterisiert. Auch für einige der altbekannten Charaktere hält "Monster" absolut überraschende schicksalhafte Wendungen in ihrem Privatleben bereit.
Zudem wird der Spannungsbogen durch unerwartet eintretende Storywendungen durchgehend angenehm hochgehalten.

Fazit: Monstermässig spannend und (wie nicht anders erwartet) durchgängig unterhaltsame Krimikost auf höchstem Niveau.

Uneingeschränkte Leseempfehlung.