Selbstjustiz

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ecinev Avatar

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Als die 16-jährige Larissa Böhlefeld erdrosselt im tiefen Schnee bei einer Marienstatue gefunden wird bricht für die Familie die Welt zusammen. Pia und von Bodenstein beginnen mit den Ermittlungen. Ein Glücksfall, ein Fingerabdruck an der Kleidung der Toten kann einem vorbestraften afghanischen Flüchtling zugeordnet werden. Die Öffentlichkeit sieht sofort einen Schuldigen, der Ausländerhass nimmt zu. Dabei möchte die Polizei ihn nur als Zeugen vernehmen doch er ist verschwunden.

In einem Waldstück läuft bei eisigen Wintertemperaturen ein Mann barfuss vor ein Auto und stirbt. Dabei war er vorher schon schwer verletzt. Auch er war polizeilich erfasst nachdem er eine schwangere Frau mit dem Auto angefahren hat.

Die breit angelegten Ermittlungen um den Tot von Larissa, dem verschwundenen Flüchtling und dem toten Mann sind in einer Sackgasse gelandet. Dabei bleibt es nicht nur bei diesen Toten. Im Laufe des Buches verliert die Suche nach Larissas Mörder immer mehr in den Hintergrund, es geht um ein ganzes Netzwerk von Leuten die trauernden Angehörigen die Möglichkeit zur Selbstjustiz geben. Auch aus den eigenen Reihen der Polizei und des K11 von Bodenstein und Pia.

Ein gewohnt superspanndender Roman von Nele Neuhaus mit einem brandaktuellen Thema. Allerdings wirkten manche Szenen sehr stark überzogen. Das ganz am Ende der Mörder von Larissa gefunden wird, geht unter der Fülle der Taten des Netzwerkes fast unter und wird nur kurz abgehandelt.