Glaube und Zweifel

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noiram Avatar

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Die Leseprobe beginnt mit einer ziemlich beklemmenden Szene, in der ein junger Mann namens Ben mit zwei anderen Männern in einer Sporthalle ist, um von einem „Dämon“ befreit zu werden. Die Atmosphäre ist angespannt und fast schon bizarr, vor allem als einer der Männer Ben einen Eimer hinstellt und meint, wenn ihm schlecht werde, solle er sich übergeben, denn „was raus muss, muss raus“. Diese Szene legt direkt den Grundstein für eine intensive Geschichte rund um Glauben und innere Konflikte.
Der zweite Teil der Leseprobe wechselt die Szenerie zu einer christlichen Sommerfreizeit, die Ben als Mitarbeiter begleitet. Man bekommt einen Einblick in eine Welt, die sich durch starke Gemeinschaft, tiefe Frömmigkeit und eine Art von Ekstase in der Anbetung auszeichnet. Bens Gedanken und die Beschreibungen der Freizeit zeigen, wie sehr er in diesem Glauben verwurzelt ist und wie wichtig ihm Jesus ist. Trotzdem gibt es immer wieder Hinweise auf seine inneren Kämpfe. So schreibt er „Heilung und Vergebung“ auf einen Zettel, den er ans Kreuz hängt, weil Gott wisse, was er damit meint. Die Leseprobe zeigt auf eine eindringliche Weise, wie sich tiefer Glaube und persönliche Zweifel vermischen können. Der Stil ist sehr solide und flüssig zu lesen, der Leser kann sich gut in die Figuren und die Umgebung hineinversetzen. Ich finde es besonders spannend, wie der Autor die beiden Welten, in der Ben lebt, gegenüberstellt und dabei eine gewisse Spannung aufbaut. Man fragt sich, was genau sein Dämon ist und ob er ihn jemals loswerden kann.