Bedrückend und bewegend
Was für ein Roman! Ich hatte selbst in den letzten zehn Jahren einige Berührungspunkte mit Freikirchen und habe so vieles, was für diese Religionsgemeinschaften charakteristisch ist, auf den ersten Seiten wieder erkannt.
Kurz zum Inhalt:
Im Roman geht es um Ben und Esther, zwei Geschwister, die in einer streng religiösen Freikirche aufwachsen. Ben kämpft mit einer Schuld, die er geheim hält und die ihn zunehmend von innen zerreißt. Esther spürt immer deutlicher, dass sie Leiteraufgaben in ihrer Religionsgemeinschaft übernehmen möchte, die aber in den rigiden Strukturen der Gemeinde für Frauen nicht vorgesehen sind. Finden die beiden einen Weg ihren Glauben und das Verhalten, das die Gemeinde fordert mit ihren Wünschen und Bedürfnissen zu vereinbaren?
Bens und und Esthers Geschichte hat mich tief bewegt, weil es die Zerrissenheit junger Menschen zeigt, die in einer Freikirche aufwachsen und dort gleichzeitig Geborgenheit und Enge erfahren. Sie sind hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, dazuzugehören, und dem Drang, eigene Entscheidungen zu treffen. Sie spüren oftmals, dass die Predigten nicht unbedingt mit dem zusammenpassen, was sie im Alltag erleben. Gerade die sich nach und nach offenbarende Doppelmoral machen das Buch so beklemmend.
Mich hat besonders gefesselt, wie gut die Autorin die Gefahren fundamentalistischen Glaubens für Heranwachsende herausarbeitet. Anstatt ihnen Orientierung zu geben, schüren Regeln, Strafen und unausgesprochene Drohungen deren Angst, Selbstzweifel und Schuldgefühle. Gleichzeitig zeigt die Erzählung aber auch, dass es möglich ist sich aus solchen Strukturen zu befreien.
„Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Entgegen jeder seiner Vermutung waren an seinen Füßen keine Ketten der Finsternis. Weder Schwefel noch Feuer regte auf ihn. Die Sintflut blieb aus. Er wurde von keinem Schwert gefressen, nicht zur Schlachtung freigegeben. Stattdessen kühler Wind, Lichter hinter einigen Fenstern, Feierabend.“
Monstergott ist ein intensives Buch, das Fragen nach Identität, Freiheit und dem eigenen Weg aufwirft und mir definitiv im Gedächtnis bleiben wird.
Kurz zum Inhalt:
Im Roman geht es um Ben und Esther, zwei Geschwister, die in einer streng religiösen Freikirche aufwachsen. Ben kämpft mit einer Schuld, die er geheim hält und die ihn zunehmend von innen zerreißt. Esther spürt immer deutlicher, dass sie Leiteraufgaben in ihrer Religionsgemeinschaft übernehmen möchte, die aber in den rigiden Strukturen der Gemeinde für Frauen nicht vorgesehen sind. Finden die beiden einen Weg ihren Glauben und das Verhalten, das die Gemeinde fordert mit ihren Wünschen und Bedürfnissen zu vereinbaren?
Bens und und Esthers Geschichte hat mich tief bewegt, weil es die Zerrissenheit junger Menschen zeigt, die in einer Freikirche aufwachsen und dort gleichzeitig Geborgenheit und Enge erfahren. Sie sind hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, dazuzugehören, und dem Drang, eigene Entscheidungen zu treffen. Sie spüren oftmals, dass die Predigten nicht unbedingt mit dem zusammenpassen, was sie im Alltag erleben. Gerade die sich nach und nach offenbarende Doppelmoral machen das Buch so beklemmend.
Mich hat besonders gefesselt, wie gut die Autorin die Gefahren fundamentalistischen Glaubens für Heranwachsende herausarbeitet. Anstatt ihnen Orientierung zu geben, schüren Regeln, Strafen und unausgesprochene Drohungen deren Angst, Selbstzweifel und Schuldgefühle. Gleichzeitig zeigt die Erzählung aber auch, dass es möglich ist sich aus solchen Strukturen zu befreien.
„Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Entgegen jeder seiner Vermutung waren an seinen Füßen keine Ketten der Finsternis. Weder Schwefel noch Feuer regte auf ihn. Die Sintflut blieb aus. Er wurde von keinem Schwert gefressen, nicht zur Schlachtung freigegeben. Stattdessen kühler Wind, Lichter hinter einigen Fenstern, Feierabend.“
Monstergott ist ein intensives Buch, das Fragen nach Identität, Freiheit und dem eigenen Weg aufwirft und mir definitiv im Gedächtnis bleiben wird.