Ein kleines Juwel der Gegenwartsliteratur
Caroline Schmitts Roman Monstergott eröffnet den Blick auf eine Glaubenswelt, die Geborgenheit und Enge zugleich hervorbringt. Im Zentrum stehen Esther und Ben, Geschwister, deren Leben seit der Kindheit untrennbar mit einer Freikirche verbunden ist. Schmitt erzählt ihre Geschichte in wechselnden Perspektiven und macht so sichtbar, wie tief die Strukturen der Gemeinschaft in die Identität der Figuren eingeschrieben sind.
Esther stößt an Grenzen, weil sie sich mehr Verantwortung wünscht, aber in einem System lebt, das Frauen systematisch ausbremst. Ben ringt mit seiner Sexualität, die in seiner Gemeinde nicht existieren darf. Was ihn antreibt, ist nicht die Abkehr vom Glauben, sondern das verzweifelte Bemühen, sich den Erwartungen zu fügen. Die Szene einer Dämonenaustreibung markiert den bitteren Höhepunkt seines Kampfes gegen sich selbst und verdeutlicht, wie zerstörerisch religiöser Zwang wirken kann.
Die erzählerische Kraft dieses Romans liegt in seiner sprachlichen Klarheit und in einer leisen poetischen Spannung. Schmitt verweigert die einfache Antwort und verzichtet auf platte Anklagen. Sie zeigt, wie Religion Zugehörigkeit, Sicherheit und Trost schenken kann, während sie zugleich Manipulation, Schuld und Ausgrenzung hervorbringt. Diese Ambivalenz wird nicht aufgelöst, sondern bleibt als Spannungsfeld spürbar, das den Text durchzieht.
Monstergott ist ein Werk, das literarisch überzeugt und thematisch herausfordert. Es verhandelt zentrale Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Selbstbestimmung, ohne seine Figuren zu Thesenfiguren zu reduzieren. Gerade die behutsame Darstellung der inneren Kämpfe von Esther und Ben macht das Buch so eindringlich und berührend.
Dieses Werk ist ohne Zweifel ein literarisches Highlight der Gegenwart, das viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Es lädt dazu ein, über die Macht von Religion, die Suche nach Freiheit und den Mut zur eigenen Stimme nachzudenken. Ein Roman, der nachhallt und unbedingt mehr Leser*innen verdient.
Esther stößt an Grenzen, weil sie sich mehr Verantwortung wünscht, aber in einem System lebt, das Frauen systematisch ausbremst. Ben ringt mit seiner Sexualität, die in seiner Gemeinde nicht existieren darf. Was ihn antreibt, ist nicht die Abkehr vom Glauben, sondern das verzweifelte Bemühen, sich den Erwartungen zu fügen. Die Szene einer Dämonenaustreibung markiert den bitteren Höhepunkt seines Kampfes gegen sich selbst und verdeutlicht, wie zerstörerisch religiöser Zwang wirken kann.
Die erzählerische Kraft dieses Romans liegt in seiner sprachlichen Klarheit und in einer leisen poetischen Spannung. Schmitt verweigert die einfache Antwort und verzichtet auf platte Anklagen. Sie zeigt, wie Religion Zugehörigkeit, Sicherheit und Trost schenken kann, während sie zugleich Manipulation, Schuld und Ausgrenzung hervorbringt. Diese Ambivalenz wird nicht aufgelöst, sondern bleibt als Spannungsfeld spürbar, das den Text durchzieht.
Monstergott ist ein Werk, das literarisch überzeugt und thematisch herausfordert. Es verhandelt zentrale Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Selbstbestimmung, ohne seine Figuren zu Thesenfiguren zu reduzieren. Gerade die behutsame Darstellung der inneren Kämpfe von Esther und Ben macht das Buch so eindringlich und berührend.
Dieses Werk ist ohne Zweifel ein literarisches Highlight der Gegenwart, das viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Es lädt dazu ein, über die Macht von Religion, die Suche nach Freiheit und den Mut zur eigenen Stimme nachzudenken. Ein Roman, der nachhallt und unbedingt mehr Leser*innen verdient.