Einblick in eine andere Welt
Caroline Schmitts Debütroman Monstergott ist ein intensives, eindringliches Porträt zweier junger Menschen, die in einer konservativen Freikirche aufwachsen – und deren Glaubenswelt nach und nach ins Wanken gerät.
Im Mittelpunkt stehen die Geschwister Esther und Ben, deren Kindheit und Jugend fast ausschließlich innerhalb ihrer christlichen Gemeinde stattfindet. Hier haben sie ihre Freunde, ihre Freizeitgestaltung, ihr gesamtes soziales Umfeld. Die Gemeinde ist kein Ort unter vielen – sie ist alles. Doch mit der Zeit beginnen beide, die starren Regeln, die rigide Moral und das Menschenbild der Gruppe zu hinterfragen. Ihre Zweifel wachsen, besonders dort, wo sich die konservativen Ansichten der Gemeinde mit ihrer eigenen Identität, ihren Wünschen und ihrer Sicht auf die Welt reiben.
Schmitt zeichnet ein differenziertes Bild einer Glaubensgemeinschaft, die sich nach außen modern und offen inszeniert – ein Pastor in Designerkleidung mit Bierglas in der Hand – und doch hinter der Fassade tief in alten patriarchalen und homofeindlichen Strukturen verhaftet bleibt. Die Diskrepanz zwischen Außenwirkung und innerem Zwang macht die Geschichte besonders beklemmend. Man leidet mit Esther und Ben, die Gott lieben, aber an einem Glaubenssystem zerbrechen, dem sie nie wirklich genügen können.
Monstergott ist keine Abrechnung, sondern ein feinfühliger, kluger Roman über Zugehörigkeit, Schuld, Zweifel und den schmerzhaften Weg zur Selbstbefreiung. Schmitt gelingt es, Empathie für fast alle Figuren zu wecken – selbst für jene, die Teil des Problems sind. Denn was als Glaube beginnt, kann zum Käfig werden, wenn nur Perfektion zählt.
Ein wichtiges, bewegendes Buch, das den Blick öffnet für die Mechanismen strenger religiöser Gemeinschaften – und für den Mut, sich von ihnen zu lösen.
Im Mittelpunkt stehen die Geschwister Esther und Ben, deren Kindheit und Jugend fast ausschließlich innerhalb ihrer christlichen Gemeinde stattfindet. Hier haben sie ihre Freunde, ihre Freizeitgestaltung, ihr gesamtes soziales Umfeld. Die Gemeinde ist kein Ort unter vielen – sie ist alles. Doch mit der Zeit beginnen beide, die starren Regeln, die rigide Moral und das Menschenbild der Gruppe zu hinterfragen. Ihre Zweifel wachsen, besonders dort, wo sich die konservativen Ansichten der Gemeinde mit ihrer eigenen Identität, ihren Wünschen und ihrer Sicht auf die Welt reiben.
Schmitt zeichnet ein differenziertes Bild einer Glaubensgemeinschaft, die sich nach außen modern und offen inszeniert – ein Pastor in Designerkleidung mit Bierglas in der Hand – und doch hinter der Fassade tief in alten patriarchalen und homofeindlichen Strukturen verhaftet bleibt. Die Diskrepanz zwischen Außenwirkung und innerem Zwang macht die Geschichte besonders beklemmend. Man leidet mit Esther und Ben, die Gott lieben, aber an einem Glaubenssystem zerbrechen, dem sie nie wirklich genügen können.
Monstergott ist keine Abrechnung, sondern ein feinfühliger, kluger Roman über Zugehörigkeit, Schuld, Zweifel und den schmerzhaften Weg zur Selbstbefreiung. Schmitt gelingt es, Empathie für fast alle Figuren zu wecken – selbst für jene, die Teil des Problems sind. Denn was als Glaube beginnt, kann zum Käfig werden, wenn nur Perfektion zählt.
Ein wichtiges, bewegendes Buch, das den Blick öffnet für die Mechanismen strenger religiöser Gemeinschaften – und für den Mut, sich von ihnen zu lösen.