Jesus, he knows me

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Die Geschwister Ben und Esther gehören seit ihrer Kindheit zu einer Freikirche. Sie versuchen, ihr Leben für Jesus zu leben, folgen den Regeln ihrer Kirche und engagieren sich dort auch so viel es ihnen möglich ist. Die Kirche scheint auf den ersten Blick sehr modern zu sein, mit einem coolen, offensichtlich aufgeschlossenem Pfarrer und einer Social Media Präsenz. Aber Esther muss erkennen, dass sie sich als Frau in der Gemeinde nicht so entfalten kann, wie sie es möchte, und Ben, dass Sexualität sich in der Gemeinde nur auf Mann und Frau bezieht und er sich in eine andere Richtung entwickelt…

Die Autorin bringt in dem Buch alles auf den Punkt. Wie sie das tägliche Leben der Geschwister zwischen Glauben und moderner Arbeitswelt und später die Gewissenskonflikte der beiden beschreibt, ist beeindruckend und sehr glaubhaft.

Beim Lesen von „Monstergott“ musste ich oft an das Lied von Genesis „Jesus, he knows me“ denken, da an einigen Stellen das „do as I say, don’t do as I do“ und die Bigotterie sehr offensichtlich werden. Gleichzeitig kann man als Leser aber auch nachvollziehen, warum Ben und Esther die Gemeinde als Heimat ansehen und warum es so schwer ist auszusteigen.

Das Ende fand ich ein bisschen zu abrupt, ich hätte gerne gewusst, wie die beiden in ihren „neuen“ Leben klarkommen, aber das hätte den Rahmen des Romans wahrscheinlich gesprengt und ändert nichts daran, dass das Buch absolut lesenswert ist.