Leise Rebellion, starke Worte!
Monstergott ist ein sprachlich starkes und atmosphärisch dichtes Debüt, das sich mutig mit den Schattenseiten religiöser Prägung auseinandersetzt. Im Mittelpunkt stehen Esther und ihr Bruder Ben, die innerhalb einer streng gläubigen Freikirche aufwachsen – äußerlich geordnet, innerlich zerrissen. Caroline Schmitt zeichnet dieses Spannungsfeld mit viel Gespür für Zwischentöne und Widersprüche. Der Erzählton ist ruhig, aber eindringlich, und viele Szenen bleiben hängen – gerade weil sie mehr zeigen als erklären.
Besonders überzeugend sind die Figuren, die nicht idealisiert, sondern komplex gezeichnet sind. Esther entwickelt sich glaubwürdig aus ihrer Rolle heraus, Bens Konflikte wirken nachvollziehbar und schmerzhaft echt. Auch strukturell funktioniert der Roman gut, obwohl manche Rückblenden etwas mehr Orientierung vertragen könnten. Stilistisch wechselt die Autorin zwischen poetisch verdichtet und nüchtern direkt, was der Thematik gerecht wird, aber nicht immer gleich zugänglich ist.
Was Monstergott stark macht, ist die klare Haltung: Das Buch benennt Macht, Missbrauch und spirituelle Enge ohne platt zu verurteilen. Es lässt Raum für Fragen, Zweifel und leise Hoffnung. Wer bereit ist, sich auf ein herausforderndes Thema einzulassen, wird mit einem eindrucksvollen, wichtigen Text belohnt – und mit einer literarischen Stimme, die Potenzial hat.
Besonders überzeugend sind die Figuren, die nicht idealisiert, sondern komplex gezeichnet sind. Esther entwickelt sich glaubwürdig aus ihrer Rolle heraus, Bens Konflikte wirken nachvollziehbar und schmerzhaft echt. Auch strukturell funktioniert der Roman gut, obwohl manche Rückblenden etwas mehr Orientierung vertragen könnten. Stilistisch wechselt die Autorin zwischen poetisch verdichtet und nüchtern direkt, was der Thematik gerecht wird, aber nicht immer gleich zugänglich ist.
Was Monstergott stark macht, ist die klare Haltung: Das Buch benennt Macht, Missbrauch und spirituelle Enge ohne platt zu verurteilen. Es lässt Raum für Fragen, Zweifel und leise Hoffnung. Wer bereit ist, sich auf ein herausforderndes Thema einzulassen, wird mit einem eindrucksvollen, wichtigen Text belohnt – und mit einer literarischen Stimme, die Potenzial hat.