Monsterkirche

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maluli Avatar

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Langsam, aber nicht langweilig, entfaltet sich die erste Hälfte des Romans 'Monstergott', der abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Geschwister Ben und Esther geschrieben ist.
Beide sind sehr engagiert in ihrer Freikirche und hadern trotzdem mit ihrem Glauben und vor allem der Kirche, jeweils aus ganz unterschiedlichen Gründen. Eigentlich deutet sich das Unheil schon früh an, aber spätestens in der zweiten Romanhälfte wird klar, wie wie viel in dieser ach so modernen Freikirche faul ist.
Als Person, die selbst sehr christlich aufgewachsen ist und dann mit der Religionsgemeinschaft gebrochen hat, ist mir dieses Buch teilweise ziemlich nahe gegangen. Die Protagonisten Ben und Esther, aber auch ihr Vater, haben mich auf ganz unterschiedliche Weise berührt.
Ganz besonders gut kann ich mir das Buch auch als Schullektüre vorstellen, weil der Schreibstil einfach und eindringlich ist und man anhand des Romans sehr relevante Themen wie Liebe, (Doppel)Moral und die Rolle der Frau besprechen kann.
Ich fand 'Monstergott' nicht ganz so gut wie erwartet, dennoch ist es eine unbedingt empfehlenswerte und lohnende Lektüre sowohl für gläubige Menschen, also auch für Leute, die mit Religion nichts zu tun haben (wollen).