Originelle und herausfordernde Lektüre

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route66 Avatar

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Ist der Glaube an Gott noch vereinbar mit einem Leben in der heutigen Zeit?
Beim lesen von "Monstergott" kam ich mir vor wie in einer Parallelwelt. Da gibt es Gottesdienste, Hauskreise und Lobpreisproben, christliche Camps, Kurse und sogar Psychiater. Und natürlich merken Ben und Esther, die in dieser Gemeinschaft aufgewachsen sind, den Druck von außen, von der realen Welt. Wenn der Glaube nicht zum Job passt. Oder zum Partner. Oder zu sich selbst.
"Monstergott" hat mich wirklich in den Bann gezogen beim Lesen. Ich konnte kaum aufhören, weil ich wissen wollte, wir sich dieser Autounfall entwickelt. Danach hat es sich nämlich angefühlt: Autounfall. Die Gedankenwelt dieser christlichen Gemeinde liegt jenseits meines Alltags und ich hätte mir oft gern gegen den Kopf geschlagen, wenn wieder irgendwelche (für mich) völlig abstrusen Gedankenwelten aufgebaut wurden.
Irgendwie tut das Buch weh, es ist kein Feel-Good-Roman. Und manchmal geht es mir etwas zu weit, etwas zu viele Klischees, die mit verpackt wurden. Aber der Umgang mit Sprache, die Komposition des Ganzen hat mir sehr gut gefallen. Mutig, ein solches Thema auf diese Weise anzugehen. Bereichernd, wie ich finde. Der Roman hebt sich deutlich von der breiten Maße der aktuellen Literatur ab.
Wenn man offen ist und gerne Bücher liest, die einen gedanklich herausfordern, dann ist dieser Roman absolut zu empfehlen.