Paris im Sommer 1866

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Montmartre – Licht und Schatten von Marie Lacrosse ist ein fesselnder historischer Roman, der in der pulsierenden Atmosphäre des späten 19. Jahrhunderts in Paris spielt. Im Mittelpunkt stehen die Lebenswege zweier Frauen, Elise und Valérie, die am selben Tag geboren wurden, jedoch aus völlig unterschiedlichen sozialen Schichten stammen. Während Valérie, die Tochter eines wohlhabenden Kunsthändlers, ihren Traum verfolgt, Künstlerin zu werden, kämpft Elise, die aus ärmlichen Verhältnissen kommt, darum, ihre Familie zu unterstützen und entdeckt dabei ihre Leidenschaft für das Tanzen.

Die Autorin hat es geschafft, fiktive Charaktere mit realen historischen Persönlichkeiten zu verweben, was dem Roman eine besondere Tiefe verleiht. Dies ermöglicht es den Lesenden, in die lebendige Künstler- und Cancanszene dieser Zeit einzutauchen.Die umfangreiche Recherche der Autorin ist deutlich spürbar und verleiht der Geschichte Authentizität.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, was das Lesen zu einem Vergnügen macht. Allerdings können die plötzlichen Zeitsprünge in der Erzählung manchmal verwirrend sein. Während viele Handlungsstränge wieder aufgegriffen werden, bleiben manche Fragen unbeantwortet. Dennoch bleibt die Handlung durchweg spannend, wobei ich persönlich die Kapitel von Elise als besonders gut empfand.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Fokus nicht ausschließlich auf romantischen Beziehungen liegt, sondern auch die beruflichen Ambitionen der Protagonistinnen in den Vordergrund rückt. Der erste Band von Montmartre bietet eine unterhaltsame Lektüre, die Leser:innen in die faszinierende Welt des historischen Paris entführt. Dieses Buch ist besonders empfehlenswert für alle, die sich für das 19. Jahrhundert, Kunst und Tanz interessieren oder die vorherigen Werke der Autorin schätzen.