Zwei Frauen und ihr Leben für die Kunst

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yvonnetulpe Avatar

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Marie Lacrosse hat mit Montmartre einen packenden Roman geschrieben, der ins aufstrebende Künstlerviertel von Paris entführt und diese Zeit unheimlich lebendig werden lässt. Valerie, Tochter eines reichen Kunsthändlers und Elise, Tochter einer armen Wäscherin werden am gleichen Tag im Jahr 1866 geboren, die ortsansässige Hebamme hilft bei der Geburt beider Kinder. So lernen sich beide auch eines Tages kennen, wobei ihr Leben so unterschiedlich verläuft. Während Valerie die Malerei studieren möchte und dabei auch die damals bekannten Künstler kennen lernt, nimmt Elise ihren Weg zunächst als Wäscherin und Büglerin, um durch eine Schulfreundin zum Tanz zu kommen und schließlich dort Karriere machen zu wollen.

Marie Lacrosse versteht es die beiden Lebenswege nebeneinander so dicht und spannend zu erzählen, dass ich völlig in dieses Viertel von Paris und in diese Zeit eintauchen konnte. Den Werdegang dieser zwei so verschiedene Frauen habe ich gefesselt verfolgt, die sich zwar immer mal wieder begegnen, deren Geschichten jedoch nicht wirklich miteinander verflochten sind. Ganz besonders gefallen hat mir, dass die ganze Künstlerszene mit den bekannten Malern, wie Toulouse-Lautrec, van Gogh, Degas usw. so fachkundig beschrieben werden. Die Autorin erzählt in ihrem Nachwort über ihre umfassenden Recherchen, die man als Leser auch bemerkt. Das gilt nicht nur für die Malerszene, sondern auch für das Varieté und die Zeit des Cancan. Ich fand es so spannend über diese Anfänge zu lesen und auch auf die Weltausstellung mit der Eröffnung des Eiffelturms und des Moulin Rouge mitgenommen zu werden. Mir hat der Roman sehr viel Spaß bei lesen gemacht und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil im November. Eine kleine Leseprobe ist bereits im Buch abgedruckt, den ich gespannt gelesen und am liebsten gleich weitergelesen hätte. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung für diesen tollen historischen Roman.