"Monuments Men" ist ein ganz besonderes Geschichtsbuch, und trotzdem es schon gekürzt ist da die Geschehnisse rund um die Monuments Truppe in Italien weggelassen wurden, zieht sich das ganze über mehr als 500 Seiten. Da ich beim Pendeln lese, habe ich sehr lange gebraucht für das Buch, da es zum einen sehr lang (und teils auch langatmig) ist, zum anderen sehr viele einzelne Geschichten und Berichte aneinandergereiht sind und man schnell die Übersicht verliert wenn man nicht regelmäßig länger liest, das fand ich etwas schwierig und deswegen ein Punkt Abzug. Ansonsten war ich sehr begeistert von diesem Buch, da es dem Leser eine andere Perspektive auf den Krieg liefert, eine Sichtweise die er zuvor garantiert so nicht hatte. Man könnte fast meinen, der Krieg habe allein wegen der Kunstwerke stattgefunden, die der Führer rauben hat lassen um sie später in seinem geplanten Führermuseum in Linz auszustellen. Aber nicht nur Kunstwerke wurden von den Monuments Men verfolgt und zurückgeholt, sie kümmerten sich auch darum dass Denkmäler in Kriegsgebieten nicht zerstört wurden, leider kamen sie oft zu spät, was nicht selten an den vielen Hürden liegt die einem das Militär stellt und die verhindern dass ein einzelner etwas erreichen kann. So mussten die Monuments Men oft ohne passende Ausrüstung und Unterstützung unter widrigen Umständen agieren. Aus den Briefen an ihre Frauen und Familien geht hervor dass sie alle trotzdem ihren Job als Berufung angesehen und ihre Arbeit mit Leidenschaft erledigt haben, was einem schon sehr bewundernswert vorkommt in Anbetracht der Umstände und Grausamkeiten die dieser Krieg geliefert hat. Als nicht-Kunstfan der für derlei Leidenschaften wenig übrig hat, hat mir das Buch auch noch eine andere Sichtweise auf die Kunst geliefert und die Bedeutung, die sie für manche Menschen zu haben scheint. Ich bin sehr gespannt auf die kommende Verfilmung und kann dieses Buch jedem nur empfehlen, ob Kunstliebhaber oder nicht!