Interessante Prämisse, wichtig wird die Argumentation

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amaxing4 Avatar

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Wenngleich ich Bregmans Werke kenne, habe ich bislang noch nichts von ihm gelesen. In der hier vorliegenden Leseprobe macht er die Grundproblematik auf, die er im Text behandeln möchte: dass die Menschen sich aktiv engagieren und dabei idealistisch vorgehen.

Die Grundidee gefällt mir sehr gut, schon allein, weil sie eine klare Kritik am Bekenntnisaktivismus von Social Media äußert. Nur hin und wieder eine Kachel zu posten oder sein Profilbild zu ändern, bringt außer Klicks und Anerkennung der eigenen Bubble nichts.

Dementsprechend bin ich gespannt, wie er seine Argumentation weiter aufbaut, da es aus meiner Sicht in einer Demokratie zwar nötig ist, dass Menschen sich aktiv engagieren, aber ist sich Bregman im Klaren, was diese "Moralische Ambitionen" für die Welt bedeuten, wenn sich jeder Hinz und jede Kuntzin aufschwingen, die Welt retten zu wollen mit einer Idee, von der ausschließlich sie selbst denken, dass sie moralisch richtig ist.

Was ist des Weiteren mit Menschen, denen die Kraft, die intellektuelle Stärke, der Mut etc. fehlt, sich so aktiv in die Auseinandersetzung zu wagen? Kurzum: Interessante Prämisse, aber ob es ein gutes Buch wird, wird sich erst zeigen, wenn ich das ganze Buch gelesen habe.

Stilistisch btw: Wirklich gut lesbar, ohne fachliche Kenntnisse vorauszusetzen.