Ein Aufruf an die Zukunft

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Bregman ist der unbekannte Visionär unserer Tage. Ständig bricht er mit den Normen, den Erwartungen und dem, was wir glauben. Aus seinem Buch „Im Grunde gut“ kann man enorm viel lernen und vor allem Positivität und Hoffnung schöpfen.

Nun wird es radikaler: Bregman will uns nicht nur etwas erzählen, sondern zum Handeln bringen. „Moralische Ambition“ ist mal ein Leitfaden, dann wieder ein Erklärungsversuch und ganz häufig ein simples Erzählen von Geschichten, die mutige (und moralisch ambitionierte) Menschen geschrieben haben. Wie auch in seinem Vorgängerbuch, erklärt der Autor grundlegende Prinzipien der Psychologie und Soziologie an Beispielen, die er genau beleuchtet. Da wäre das Dorf Nieuwlande, dessen Bewohner damals überdurchschnittlich viele Juden während der NS-Zeit aufnahmen. Eine Geschichte, die in heutiger Zeit leider zu unbekannt ist. Hier zeigt sich Bregmans Weiterentwicklung. In seinem vorhergehenden Roman hätte er den Fall präzise beschrieben und Gründe gesucht. Heute jedoch nimmt er sich ein Beispiel an den Menschen und erklärt, wie wir handeln müssen und wieso. Eine Anleitung, wenn man so will.

Hin und wieder wirkt das Sachbuch dennoch zu gezwungen. Bregman gibt uns nicht die ungefähre Richtung vor, sondern legt die Gleise für eine Fahrt, deren Weg wir nicht steuern können. So war ich am Ende eher überfordert als erleuchtet. Das Prinzip der „Moralischen Ambition“ ist nämlich kein simples. Rutger Bregman scheut dennoch nicht vor einer klaren Message zurück und das rechne ich ihm hoch an. In seinem neusten Sachbuch kann man viel lernen und mitnehmen, wie man es bei den Werken des Autors eben gewohnt ist.