Besser als der Vorgänger

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„Mord auf der Insel Gokumon“ hat besser gefallen, als der etwas, Verzeihung, lahmarschige erste Teil dieser Krimireihe, „Die rätselhaften Honjin-Morde“. Kosuke Kindaichis zweiter Fall rückt den berüchtigten Privatdetektiv mehr in den Mittelpunkt und zeichnet dadurch ein feineres Bild von ihm. Auch die Erzählweise kommt spannender daher, da sie den Plot mehr Haken schlagend weniger geradlinig verlaufen lässt. Zudem bietet „Mord auf der Insel Gokumon“ sowohl interessante Konflikte zwischen den Charakteren, als auch einen gründlich fassbaren Blick auf das Japan der Nachkriegszeit.

Zu bemängeln ist hingegen die Tatsache, dass der gesamte Plot nur so von Sexismus und tiefer Misogynie trieft. Am Ende ist die Auflösung flach und wirr, wurden die Frauen eigentlich nur ermordet, weil sie Frauen sind, von der Art und Weise, wie die weiblichen Figuren beschrieben sind, und wie im Verlauf der Handlung mit ihnen gesprochen wird, ganz zu schweigen. Das lässt sich leider kaum noch allein mit der Entstehungszeit dieses Romans entschuldigen, und hinterlässt bei diesem, wie gesagt, eigentlich spannenden Werk, das ich ansonsten durchaus in die höhere Krimiklasse einordnen würde, natürlich einen sehr faden Beigeschmack.