Japan nach dem zweiten Weltkrieg - ein Krimi voller fernöstlicher Kultur!

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Die Gestaltung des Covers weist auf die japanische Erstpublikation in 1971, also vor mehr als 50 Jahren, hin. Auch der gewählte Schrifttyp hat etwas Altbackenes. Dieser trickreiche und einfallsreiche Krimi in seiner klaren Struktur ermuntert zum Miträtseln. Der Schreibstil wirkt wie das Cover in seiner deutschen Übersetzung etwas ungewohnt. Eingebettet in damalige japanische Sitten und Gebräuche fehlt wohl hiesigen Lesern meist das Hintergrundwissen über alte japanische Mythologie und Sagen, Bekleidung, Hausbau und die Esskultur. Das anhangende Glossar ist daher sehr hilfreich. Interessant finde ich die Einblicke in die drei Haiku, den hier eingebauten japanischen Kurzgedichten. Im Mittelpunkt des Kriminalromans stehen ein Priester, ein Arzt und ein Bürgermeister neben dem Privatdetektiv Kosuke Kindaichi. Der Spannungsbogen ist sehr gut bis zu seinem Ende geführt mit einem komplexen Netz an Anspielungen und Vermutungen. Neben den vier Morden und ihrer schlüssigen Aufklärung geht es auch um die tiefere Vorgeschichte, begründet in der uns fremden japanischen, gesellschaftlichen Tradition. Insgesamt ein intelligenter, wendungsreicher, spannungsreicher Krimi mit einer überraschenden Auflösung.