Eine moderne Umsetzung eines Klassikers

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ascora Avatar

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Ich bin sicherlich nicht der einzige Krimifan, der bei dem Titel „Mord im Christmas Express“ unweigerlich an eine andere legendäre Zugfahrt mit Mord denken muss. Tatsächlich ist der Rahmen der Handlung ganz ähnlich: eine bunt gemischte Ansammlung von Fahrgästen steckt mitten auf der Strecke mit ihrem Express im Nirgendwo fest und ein Mord geschieht, zum Glück ist eine pensionierte Polizeibeamtin mit im Zug und kann mit den Ermittlungen beginnen.
Der Klappentext selbst wirbt mit der Aussage: „Ein Weihnachtskrimi, wie Agatha Christie ihn heute schreiben würde: spannend, originell und absolut zeitgemäß.“ Die Parallelen in der Geschichte sind ja offensichtlich und der Plot von Agatha Christie passt auch heute noch ganz wunderbar, auch wenn die Personen und ihre Umstände natürlich modernen und zeitgemäßer sind. Mir persönlich ging allerdings ein wenig der Charme der Charaktere ab. Ich habe selten, eine solche Anzahl unsympathischer Protagonisten erlebt, bei Christie empfinde ich die Charaktere eher als skurril also so gestört wie hier. Und mir fehlt etwas die Leichtigkeit in der Geschichte, die ich bei Christie doch immer wieder entdecke. Aber die Autorin Alexandra Benedict hat hier den Vergleich mit einem der ganz großen Klassiker angestrebt und hat sich durchaus gut geschlagen.