Nachtzugfahrt mit unerwartetem Thema

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Der Nachtzug von London nach Fort William in Schottland fährt trotz Schneesturm kurz vor Weihnachten los und die kürzlich pensionierte Kommissarin Roz macht sich mit ihm auf den Weg zu ihrer Tochter, die in den Wehen liegt. Mit ihr im Zug sind eine Reihe Passagiere, die unterschiedlicher kaum sein könnten - und dann passiert der erste Mord. Roz ermittelt, während der Zug im Schnee steckt und deckt Geheimnisse auf.

Die erste Hälfte des Romans hat mich nicht überzeugt, die zweite Hälfte nahm sprichwörtlich mehr Fahrt auf. Die Charaktere sind teils interessant, oft aber sehr klischeehaft gezeichnet, da man den Bösewichten immer „in den Augen“ ablesen kann, dass sie böse sind. Außerdem ist die Beschreibung des Verlags für das Buch denkbar unglücklich: Es ist kein „Mord im Orientexpress“-hafter Krimi mit verschrobenen Charakteren. Vielmehr geht es um Opfer häuslicher Gewalt und Sexualverbrechen, die sowohl kontinuierlich angedeutet als auch explizit thematisiert werden. Das sollte man wissen, bevor man dieses Buch kauft.