Spannender Beginn, aber dann...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lilly_molamola Avatar

Von

Vom Cover und vom Titel war ich sofort magisch angezogen und freute mich auf eine spannende Reise durch die verschneiten Highlands ganz im Sinne Agatha Christies. Aber nach Beendigung der Lektüre bin ich von der Geschichte eher enttäusch, auch wenn ich mich stellenweise gut unterhalten habe. Die pensionierte Polizistin Roz ist unterwegs zu ihrer Tochter, die in den Wehen liegt. Doch der Zug, der sie an ihr Ziel bringen soll, entgleist in dem schottischen Schneetreiben. Als wäre das nicht schon schlimm genug, stirbt auch noch eine junge Influencerin unter mysteriösen Umständen. Roz begibt sich zusammen mit Staatsanwalt Craig, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt, auf Spurensuche, um den Mörder dingfest zu machen. Leider bin ich mit keiner der Figuren richtig warm geworden, sie waren mir alle zu oberflächlich und einseitig. Die Idee des "Killa" (des Mörders mit Plan) fand ich zu Beginn nicht schlecht, jedoch kamen die Anspielungen so oft, dass ich sie einfach nur noch ermüdend fand. Hinzu kommt noch, dass die Autorin versucht hat, so viele Themen wie möglich der heutigen Gesellschaft in ihren Roman zu quetschen: Gewalt an Frauen, das oberflächliche Influencer-Dasein, LGBTQ und und und... auch das Ende hat mich nicht angesprochen. Die Schuldfrage wird zwar aufgegriffen, aber ich wurde als Leser mit mehr Fragen als zuvor zurückgelassen. Ich hatte mir mehr einen cozy Weihnachtskrimi erwartet, den man bei grausigem Winterwetter eingemummelt in eine Decke auf der Couch lesen kann. Das war bei "Mord im Christimas Express" leider nicht der Fall. Nette Idee, aber meiner Meinung stark ausbaufähig.