Weihnachten im Todeszug

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cynthiam Avatar

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Dieses Buch ist die perfekte Einstimmung auf die kalte Jahreszeit, da es mit dem Setting und den Agatha Christie Anspielungen Cozy Crimes Vibes abgibt. Gleichzeitig ist die Geschichte überraschend vielschichtig und ein starkes Statement für Solidarität unter Frauen. Hat mir richtig gut gefallen, gerne mehr davon!

Zum Inhalt: eigentlich wollte Roz schon längst bei ihrer Tochter in Schottland sein und sich gemeinsam mit ihr auf die Geburt ihres ersten Enkelkindes vorbereiten. Aber dann kam ein letzter Fall vor der Frühpensionierung dazwischen und nun ist es Heiligabend. Roz sitzt im Übernachtzug nach Schottland, das Wetter spielt verrückt und plötzlich gibt es einen Mord.

Die Geschichte ist voller bunter, eigenwilliger Charaktere, wie sie ganz wunderbar dem britischen Stereotyp entsprechen, dem sich auch Agatha Christie gerne bedient hat. Die Story ist ein bisschen an „Mord im Orient Express“ angelehnt und es gibt massig Querverweise zum berühmten Pendant.

Der Schreibstil ist eher ruhig, erfasst aber trotzdem auf subtile Art die Wesenszüge der unterschiedlichen Figuren und ihren Beziehungen zueinander. Roz nimmt kein Blatt vor den Mund, was ich sehr erfrischend und sympathisch fand. Die Geschichte ist zudem gespickt mit den Lebensweisheiten und Notizen von Roz Mutter, was ich absolut unterhaltsam fand. Generell sind ein paar schöne Zitate enthalten und zu gerne hätte ich eins von Rot Geheimrezepten gehabt.

Der Fall selbst ist gar nicht mal so spannend angelegt, die Geschichte dahinter war aber absolut überraschend und gut umgesetzt, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Thematisch daher für einen weihnachtlichen Krimi eher keine leichte Kost, für mich aber ein unerwartetes Lesevergnügen. Hat mir gut gefallen, auch wenn es nicht ganz so weihnachtlich war, wie erhofft.