Die geheimnisvollen Büchermorde

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Das Cover versetzt uns in romantische Urlaubsstimmung, blauer Himmel, grüne Wiesen und ein hübsches buntes Cottage - Irland von seiner schönsten Seite. Die große Liebe der Autorin zu Irland spürt man auf jeder Seite, ihre Beschreibung der Landschaft, des kleinen südirischen Dorfes und natürlich ihre liebevolle und detaillgetreue Charakterisierung der Dorfbewohner mit ihrer Freundlichkeit aber auch mit all ihren Ecken und Kanten, das erweckt im Leser große Sympathie für das kleine Ard Carraig, auch wenn es dort längst nicht so beschaulich zugeht, wie man annehmen könnte.
Zum Inhalt:
Die Schriftstellerin Aoife ist unter dem Pseudonym Miranda Torney mit ihren Romanen um Lady Huntington recht erfolgreich. Aufgrund einer Beziehungskrise leidet sie aber momentan an Schreibunlust und ihr Verleger, der ihr auch ein Freund ist, hat ihr einen Landaufenthalt verordnet und organisiert. Als typische Großstadtfrau ist Aoife anfänglich entsetzt als sie aufs D>orf kommt und macht sich auf amüsant zu lesende Weise lustig darüber. Doch die Schönheit der Landschaft und die Freundlichkeit der Dorfbewohner - hier hat es ihr besonders Tom, der Pub-Besitzer angetan - söhnen sie bald mit ihrer Verbannung aus. Außerdem weiß Dr. Jingles, ihr Kater die Vorteile des Landlebens sofort zu schätzen.
Da entdeckt sie am Morgen den Mord an Lady Huntington - der 5. und bisher letzte Band liegt zerfetzt und angesengt auf dem Gartenweg. Aoife ist entsetzt, es gibt nur fünf vertrauenswürdige Leute, die um ihr Pseudonym und ihren jetzigen Aufenthalt wissen. Nach einem starken Tee und einer Zigarette beruhigt sie sich wieder - was ist außer einem großen Schrecken schon passiert? vielleicht war es Zufall.
Doch einige Tage später hat der Büchermörder Lady Huntington verbrannt. Dieser Vorfall bringt Aoife die Bekanntschaft mit Ed, dem Dorf-Druiden und außerdem in den zweifelhaften Genuß einer von ihrer Nachbarin Petula organisierten Nachbarschaftswache. Wobei Aoife wieder über die Hilfsbereitschaft der Dorfbewohner staunt. Einige Tage passiert nichts, doch dann findet Aoife ein in der Gießkanne ertränktes Buch. Nun wird es doch unheimlich, vor allem weil nun auch Tom und Petula in Mitleidenschft gezogen werden. Tom entwickelt großartigen detektivischen Spürsinn und auch Petula wird eingeweiht - das ganze muß ein Ende haben!! Auch der Leser wird allmählich ungeduldig: warum will Aoife das offensichtliche nicht wahrhaben?!
Der Roman ist flüssig und humorvoll geschrieben und auch wenn es nur um Buchmord geht ist er voller Spannung. Man tappt mit Aoife im dunkeln, weil man sich einfach keinen Grund für das seltsame Gebaren vorstellen kann. Nurgegen Ende fällt der Groschen beim Leser wohl früher als bei den Protagonisten so dass es sich dadurch etwas in die Länge zieht.
Einfach herrlich auch die vielen "Nebensächlichkeiten", die beschrieben werden. Ein lesenswertes Buch, und für alle, bei denen im Krimi nicht unbedingt literweise Blut fließen muß, sehr zu empfehlen.
Einziger Makel, die vielen "Flüchtigkeits" oder Druckfehler, mal fehlt ein SWort, mal ist es doppelt oder an der falschen Stelle - das stört leider den Lesefluß