Vorhang auf für Myrtle

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coni90 Avatar

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„Mord im Gewächshaus“ ist Band 1 der neuen Krimi-Reihe rund um die 12-Jährige Myrtle Hardcastle. Entgegen gleichaltriger Mädchen interessiert sich Myrtle vor allem für die Naturwissenschaften und Detektivarbeit. Als ihre betagte und wohlhabende Nachbarin unter mysteriösen Umständen verstirbt, macht sich Myrtle gemeinsam mit ihrer Zofe auf, um nicht nur Hinweise für einen Mord, sondern direkt auch den Mörder zu finden. Schnell stoßen sie auf erste Hinweise und nach und nach zeichnet sich das Bild eines kaltblütigen Mörders ab…

Der Roman spielt Ende des 19. Jahrhunderts in England und entspricht einer Jugendbuch-Version im Stil von Arthur Conan Doyle oder Agatha Christie. Mit angenehmem, dem Zeitalter angepasstem und elaboriertem Sprachstil wird die Figur der Myrtle eingeführt und ausgesprochen gut charakterisiert. Sie ist wissbegierig, clever, liebenswürdig und starrsinnig. Allein schon wie sie die für die Zeit übliche Etikette junger Mädchen aus gutem Hause ausreizt, ist herrlich amüsant. Man muss Myrtle einfach sofort gern haben! Aber auch die anderen Figuren wirken lebendig und authentisch. Der Kriminalanteil der Geschichte macht den Hauptanteil aus, was mir sehr gut gefallen hat, und ist spannend gestaltet. Obwohl ich den Mörder schnell im Blick hatte, wurden die letztendlichen Zusammenhänge erst zum Schluss klar. Allein der detektivische Weg dorthin war eine Freude, denn es kam tatsächlich Agatha-Christie-Feeling bei mir auf – eine absolute Seltenheit!

Fazit: Obwohl dies als Jugendbuch gedacht ist, hatte ich hier auch als Erwachsene beste Leseunterhaltung dank einer cleveren und facettenreichen Protagonistin und einem dem Setting angepassten Sprachstil. Für mich ein überraschender Volltreffer! Ich freue mich schon auf nachfolgende Bände!