Krimi aus einer anderen Zeit

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lenalovegood Avatar

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"Mord in der Charing Cross Road" ist das perfekte Buch für einen regnerischen Herbstnachmittag.

Sally arbeitet in einem Antiquariat, dass sich auf Bücher spezialisiert hat. Das Geschäft besteht schon sehr lange und das Haus, in der es beheimatet ist hat eine sagenumwobene Vergangenheit und manche glauben an einen Geist, der in den Gemäuern beheimatet ist. Als es zu einer Sichting kommt, sind Sallys Kolleginnen in heller Aufruhr und als wenig später ein Vorgesetzer tot aufgefunden wird, gilt es herauszufinden, ob es wirklich ein Geist war oder wie sonst ein Mörder eindringen konnte.

Bei dem Buch handelt es sich um eine deutsche Neuauflage und wurde 1956 von der britischen Autorin Hester Denne Shepherd unter dem Pseudonym Henrietta Hamilton geschrieben. Es eigenet sich also perfekt für Fans von Agatha Chrisitie, die alles schon gelesen haben. Das Buch nimmt allerdings nicht so Fahrt auf, wie Bücher von Christie, entfaltet jedoch eine schöne Liebesgeschichte und die Autorin hat einen tollen beschreibenden Stil für ihre Figuren.

Natürlich wirkt der Sprachstil etwas veraltet, genau so wie Umgangsformen und Geschlechterrollen... wer sich dessen aber bewusst ist und in eine analoge Krimigeschichte abtauchen will, findet sicherlich gefallen.

Die Übersetzung von Dorothee Merkel ist gelungen und hält sich an den Stil der britischen Autorin von vor über einem halben Jahrhundert.

Die Geschichte hat teilweise ein paar Längen, mich hat das nicht gestört, da ich es eher als Buch zum Schmökern gesehen habe und mich gerne etwas aus meinem doch stressigen Alltag rausgeflohen habe, das Buch bremst ein bisschen aus - was für mich jedoch genau richtig war.