Mäßig spannende Ermittlungen im Antiquariat

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annie_hall Avatar

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In der antiquarischen Buchhandlung in der Charing Cross Road gehen neuerdings merkwürdige Dinge vor sich. Bücher verschwinden, Mitarbeiter meinen einen Geist gesehen zu haben und als dann noch ein Mord passiert, beginnt nicht nur Scotland Yard zu ermitteln, sondern auch Buchhändlerin Sally und Juniorchef Johnny.
Mord in der Charing Cross Road ist ein klassischer Ermittlerkrimi, der erstmals 1956 erschienen ist. Viele Romane aus dieser Zeit bieten zeitlos gute Krimi-Unterhaltung, Henrietta Hamiltons Reihenauftakt gehört leider nicht dazu. Die polizeilichen Ermittlungen sind ebenso farblos wie die meisten Nebenfiguren, die Gerüchte um einen Geist tragen weder zur Spannung noch zur Atmosphäre bei und wirken innerhalb der Geschichte eher störend. Die Ermittlungen von Sally und Johnny verlieren sich immer wieder in Nebenhandlungen, wie der Arbeit im Antiquariat und der sich entwickelnden Liebesgeschichte. Die Auflösung ist durchaus überraschend, wird aber quasi auf dem Silbertablett serviert, was gerade Leser/innen, die es lieben mitzurätseln, enttäuschen wird.
Alles in allem ein unterhaltsamer, aber mäßig spannender Roman, der aufgrund der anschaulich dargestellten Lebensweise der damaligen Zeit Leser/innen historischer Romane mehr begeistern wird als Krimi-Leser/innen.