athmosphärisch dicht mit einem schwachen Ende

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Buchmeinung zu Sandra Aslund – Mord in der Provence

„Mord in der Provence“ ist ein Kriminalroman von Sandra Aslund, der 2016 als E-book bei Midnight erschienen ist.

Zum Autor:
Sandra Åslund, 1976 geboren, ist am Niederrhein nahe der holländischen Grenze aufgewachsen. Sie studierte zunächst Lehramt (Deutsch, Französisch, Musik), bevor sie sich zur Maskenbildnerin an der Oper Köln ausbilden ließ.

Klappentext:
Die junge Kommissarin Hannah Richter wird im Rahmen eines Austauschprogramms nach Vaison-la-Romaine, in ein idyllisches Touristenstädtchen in der Provence, versetzt. Damit geht ein Traum für sie in Erfüllung, denn hier kann Hannah neben der Arbeit ihrer Leidenschaft für die römische Geschichte nachgehen. Als ein Toter im römischen Theater in Orange gefunden wird, ist ihr Fachwissen gefragt. Allem Anschein nach handelt es sich um einen Selbstmord, doch Hannah entdeckt Hinweise, die auf einen Mord hindeuten. Da ihre ortsansässigen Kollegen, allen voran ihr Vorgesetzter Claude-Jean Bernard, ihre Beobachtungen jedoch als Hirngespinste abtun, beginnt Hannah, auf eigene Faust zu ermitteln. Und macht schon bald eine grausige Entdeckung …

Meine Meinung:
Der Beginn des Romans hat mich überzeugt. Eine junge Polizistin mit dem Hobby römische Antike tritt in einer Provinzstadt in der Provence ihren Dienst. Sie lernt nette Leute kennen und wittert hinter einem vermeintlichen Selbstmord einen Mord. Hannah Richter lebt sich in der Provence ein und findet jede Menge Kontakte. Allein beruflich läuft es nicht rund. Als sie einen zweiten Todesfall als einzige für einen Mord hält, darf sie sich dienstlich um Taschendiebstähle kümmern. Dank ihrer Freunde und deren Bekannten kann Hannah aber weiter ermitteln.
Die Spannung des Romans rührt nicht so sehr vom Kriminalfall her, sondern von der Athmosphäre und den Personen, die Hannah Richter in Vaison kennengelernt. Die Beschreibungen der Autorin gefallen mir sehr. Alle Bekannten und Freunde tragen etwas zum Fortgang der Geschichte bei und Hannah integriert sich mehr und mehr in Vaison. Auch zeichnet sich ein bisschen amouröse Verwirrung ab und die ein oder andere etwas skurrile Eigenschaft wird offenbar. Diese sehr angenehm zu lesende Phase reicht bis weit über die Hälfte des Buches. Dann jedoch nimmt der Kriminalfall Tempo auf und mit meiner Begeisterung geht es rapide bergab. Und das Ende der Story ist definitiv nicht meins und passt auch nicht zu den gezeichneten Figuren.

Fazit:
Der vordere Teil des Buches hat mir gut gefallen, da die Zeichnung der Figuren und der Athmosphäre gelungen ist. Bis hierhin sicherlich vier Sterne, aber das Ende führt zu einer Abwertung. So kann ich nur drei von fünf Sternen oder 60 von 100 Punkten vergeben.