Das Buch lässt mich ratlos zurück

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Die Geschichte beginnt mit einem Paukenschlag. Jemand ist entführt worden und wird gefoltert. Aus dem Dialog lässt sich heraus lesen, dass es in der Vergangenheit eine Verbindung zwischen Täter und Opfer gibt. Es geht um Rache. Und jemand wird dafür sterben.
Hannah Richter, Polizeibeamtin aus Köln, nimmt en einem Austauschprogramm der EU für Polizeibeamten teil. Das Schicksal wollte es, dass sie in dem beschaulichen Ort Vaison in der Provence landet. Der Kaffee ist schlecht, das Leben wenig aufregend und die männlichen Kollegen echte Chauvis.
Dann wird ein Selbstmord gemeldet und Hannah macht sich auf, den Fundort zu erkunden. Der ermittelnde Beamte ist sich sicher, dass es ein Selbstmord ist und er ist sich sicher, dass Frauen nichts bei den Ermittlungen verloren haben.
Doch Hannah ist anderer Meinung. Sie vermutet einen Mord und ist sich wiederum sicher, dass sie bessere Arbeit leistet als ihr männlicher Kollege
In ihrer Freizeit besucht sie die römischen Ausgrabungen und lernt Serge kennen, der ihr sehr sympathisch ist. Hie trifft sie auch die Museumsdirektor Madame Latour, mit der sie sich angeregt über römische Geschichte unterhält. In der Mittagspause freundet sie sich mit Penelope an, eine kapriziöse Französin, die als Verkäuferin in einem Bioladen arbeitet. Im laufe Hannahs Unterhaltungen taucht immer wieder ein Name auf Luc Aurelien - großzügiger Spender für die römischen Ausgrabungen, undurchsichtiger Immobilienhai und Machtmensch. Dann erfährt Hannah, dass es noch einen Selbstmord in einem Amphitheater in Nimes und an einer römischen Brücke gegeben hat. Als sie herausfindet, dass die drei gemeinsam mit Aurelien die Schule besucht haben und in ihrer Jugend öfters in Konflikt mit der Polizei geraten sind, steht für sie fest: es war Mord. Da sie weiterhin keine Unterstützung von ihrem Vorgesetzten bekommt, ermittelt sie heimlich mit der Unterstützung ihrer neuen Freunde und kommt dem Täter auf die Spur. Sie kann einen weiteren Mord verhindern, lässt aber den Täter entkommen. Und Hannah gerät in Zweifel ob der Richtigkeit und Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit : Rechtfertigt ein Verbrechen die Tat des Opfers am Täter ?

Grundsätzlich ist die Idee für die Handlung nicht schlecht. Worunter das Buch leidet ist, dass sich die Autorin nicht entscheiden konnte, ob sie einen Krimi oder ein Buch über ihre persönlichen Ansichten zu geschichtlichen und aktuellen Themen schreiben wollte. Seitenweise werden Ausführungen über die Ausgrabungen , die Anlage von Wohnhäusern, die Geschichte der Emanzipation in Frankreich oder die Zubereitung von Kaffee usw.gemacht. Das ist manchmal ganz interessant, bringt die Geschichte aber nicht weiter und führt zu unnötigen Längen. Weniger wäre eindeutig in diesem Fall mehr gewesen.