Ein Nebenbei-Krimi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
pinoca Avatar

Von

Hannah ist eine deutsche Polizistin die durch ein Austauschprogramm in einem kleinen geschichtsträchtigen Ort in der Provence landet - Vaison-la-Romaine. Ein kleines 6000 Seelen Örtchen, welches jedoch an einer Kreuzung antiker römischer Straßen liegt, was auch heute noch eindrucksvoll sichtbar ist.
In einer dieser alten römischen Stätten - dem Amphitheater von Orange - wird eine Leiche gefunden.
Ihr Vorgesetzter Monsieur Bernard, der von weiblichen Polizisten alles Andere als begeistert ist, hat auch für ihren Mordverdacht wenig Verständnis und weist diesen barsch zurück.
So muss Hannah in einer neuen Region in der sie zu Beginn sehr allein da steht, gegen das Verbot ihres Vorgesetzten auf eigene Faust ermitteln.
Unterstützt wird sie dabei zu Beginn von Penelope, einer jungen Supermarktbesitzerin und Serge, der von seinem Leben in Paris eine Auszeit braucht.
Mit dieser Unterstützung und ihren Kenntnissen der römischen Antike beschließt Hannah auf eigene Faust zu ermitteln, vor allem nachdem sie von 2 weiteren Unfällen erfährt, die so gar nicht nach Unfällen aussehen - zumindest in ihren Augen.
Auch in der Provence gibt es jedoch Ermittler, die ihren Beobachtungen nicht abgeneigt sind und wissenschaftliche Untersuchungen anstellen.
So zieht sich die Schlinge nach und nach enger um einem ortsansässigen Immobilienhai - Lucien. Ist er Opfer oder Täter? Kann einer Beides sein?


Ich bin kein typischer Krimifan und mich hat dieses Buch durch die malerische Beschreibung der Provence und den Einfluss römischer Antike angesprochen und nicht enttäuscht. Es ist, so vermute ich, auch kein typischer Krimi. Viel mehr scheint der Krimi an vielen Stellen des Buches in den Hintergrund zu geraten und das Leben der Protagonistin und ihren neuen Bekantschaften Penelope und Serge nimmt sehr viel Raum ein. Etwas was mir persönlich sehr gut gefallen hat, viele eingefleischte Krimifans aber möglicherweise etwas abschreckt.

Auch die gut recherchierten Einschübe aus er antike und die genauen Beschreibungen der historischen Stätten empfand ich mehr angenehm als störend, sie haben das Bild der Provence abgerundet und mich mitten hineinversetzt.

Wenn ich an einem stürmischen Herbstwochenende nach nur wenigen Zeilen in die Sommersonne der Provence versetzt werde und fast schon den Geruch der typischen Speisen in der Nase habe, hat die Autorin nicht viel verkehrt gemacht.

Ein wunderbarer Kurzurlaub in der Provence, mit Romantik und ein klein wenig Krimi.