Mord in der Provence

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tkmla Avatar

Von

Hannah Richter hat es durch ein europäisches Austauschprogramm in die Provence verschlagen. Die Kommissarin, die eigentlich in der Mordkommission tätig war, darf sich nun mit Taschendieben und Verkehrssündern auseinandersetzen. In ihrer kleinen Dienststelle hat sie es mit ihrem bornierten Vorgesetzten und ihren ausschließlich männlichen Kollegen nicht leicht.
So nimmt auch niemand ihre Bedenken ernst, als sie bei einem vermeintlichen Selbstmord Anzeichen einer Vergiftung entdeckt.
Kurze Zeit später gibt es Parallelen zu zwei weiteren Todesfällen, die ebenfalls nur als Selbstmord oder Unfall eingestuft wurden.
Hannah ermittelt auf eigene Faust und entdeckt bald Zusammenhänge zwischen den Opfern, die weit in die Vergangenheit führen.
Privat findet Hannah in der quirligen Penelope eine sehr gute Freundin, die ihr sogar bei den Ermittlungen hilft. Das Verhältnis der beiden Frauen wird nur leicht getrübt, als beide ein romantisches Interesse an Serge entwickeln, der in der Provence bei seinem Freund Anatole wieder zu sich selbst finden will.

Der Schauplatz des Krimis ist sehr gut gewählt. Die sehr anschaulichen Schilderungen versetzen einen tatsächlich fast selbst in die Provence.
Manchmal waren es nur leider zu viele Erläuterungen, vor allem zur römischen Geschichte. Es war sicher schwer, die geschichtlichen Fakten sinnvoll mit der Story zu verweben. Manchmal erscheinen die eingeschobenen Geschichtsstunden eher unpassend oder schulmeisterlich. Zum Teil passen sie wiederum gut in die Geschichte.
Die ganzen Schilderungen sämtlicher Mahlzeiten in allen Einzelheiten waren mir auch manchmal zu viel des Guten. Man hatte das Gefühl, alle sind pausenlos am Essen (oder Trinken).
Die Figuren selbst fand ich gut gelungen. Die beiden unterschiedlichen Frauen und auch die Nebendarsteller waren sehr gut dargestellt.
Die Story verlor durch die vielen Detailschilderungen etwas an Spannung. Zum Ende wurde es aber doch noch einmal richtig gut. Das Finale brachte den Krimi wieder in Fahrt.
Ich kann mir durchaus weitere Krimis mit Hannah vorstellen.