Beschaulicher Krimi mit Lokalkolorit

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Moria kehrt in ihre Heimat im Tessin zurück, um nach ihrem Vater zu sehen, der kürzlich einen Schlaganfall erlitten hat. Ihr Eltern sind schon lange getrennt und Moira wohnt mit ihrer Tochter derzeit in Frankfurt und hat sich gerade von ihrem Mann getrennt.

Ihr Vater Ambrogio, ehemaliger Literaturprofessor, wohnt mit 5 Katzen zusammen und ist ein sympathischer und lebensfroher Zeitgenosse, den sie gleich nach der Ankunft in der örtlichen Osteria mit seinem Freund und bestem Winzer Vittorio beim Grappa verkosten antrifft. Später taucht auch dessen Sohn, ihre Jugendliebe Luca auf, der inzwischen Rechtsmediziner ist.

Und schon bald gibt es einen Leichenfund und Moira wird gebeten, als Dolmetscherin zu fungieren und schon ist sie eingebunden in die Ermittlungen.

Sofort erkennbar flammt die alte Liebe wieder auf, was Verwirrung in Moiras Leben bringt. Sie entwickelt vor allem aber auch schnell Lust daran, bei der Polizeiarbeit dabei sein zu dürfen, und ist hier vor allem mit Chiara unterwegs, mit der sie sich gut versteht.

Die Mordermittlungen laufen am Anfang etwas schleppend an, vielmehr werden liebevoll Land und Leute sowie diverse Verflechtungen vorgestellt, mit viel Sympathie für die Figuren und Lokalkolorit. Das Cover paßt gut dazu.
Die Krimihandlung nimmt aber zum Ende hin sehr an Fahrt auf und ist auch spannend inszeniert.

Der Tote, der in einem Eiskeller gefunden wurde, schien im Ort beliebt gewesen zu sein, zumal er sehr hilfsbereit war, doch das Bild bröckelt mehr und mehr, und manch einer hätte einen Grund, sich an ihm zu rächen.

Es ist eher ein beschaulicher Krimi, manchmal mehr eine Familien - oder Liebesgeschichte, teilweise etwas konstruiert und auch vorhersehbare Situationen, Zufälle, eine flotte Schreibe.
Insgesamt eine locker leichte Lektüre, man erfreut sich an der Idylle der Landschaft und den sympathischen und teilweise humorigen Zeitgenossen, die Krimihandlung entwickelt sich im Laufe des Romans zusehends spannend.

Der Schluss nicht ganz überzeugend, teilweise offen gelassen, wahrscheinlich für weitere Entwicklungen angelegt. Eine nette Urlaubslektüre.