Ein Reisebericht mit Krimi

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accilia Avatar

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Ich durfte von dem Krimi „Mord in Montagnola“ ein Rezensionsexemplar lesen und möchte mich dafür bedanken, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst. Bei Krimis bin ich generell vorsichtig, damit ich nicht aus Versehen zu viel verrate und anderen Lesern so den Spaß und vor allem die Spannung verderbe. Deswegen zitiere ich hier nur den Klappentext und gebe den Inhalt nicht in eigenen Worten wieder: „Kaum kehrt Moira, Übersetzerin und frisch getrennt, nach Jahren in das Tessiner Dörfchen Montagnola zurück, wird ein Toter in einer Nevèra, einem der dort typischen historischen Eiskeller, gefunden. An den polizeilichen Ermittlungen beteiligt ist auch Moiras Jugendliebe Luca Cavadini, inzwischen leitender Rechtsmediziner des Kantons, der sie bald als Dolmetscherin um Hilfe bittet. Die Befragungen in der Dorfgemeinschaft gestalten sich schwierig, doch bald wird klar, dass es im beschaulichen Tessin nicht gar so friedlich zugeht, wie es zunächst den Anschein hat.“
Ich muss sagen, dass ich selten einen Regionalkrimi gelesen habe, der mir so viel von der Gegend und vom dortigen Lebensgefühl vermittelt habe, ich kann wirklich gut verstehen, dass dieses Buch in einer Kooperation mit dem Tessiner Fremdenverkehrsamt steht, es weckt einfach Reiselust in einem und zeigt ein wunderbares Reiseziel auf. Die Beschreibungen sind wundervoll und die Eindrücke werden sehr überzeugend geschildert. Aber es geht natürlich auch um einen Mordfall und falls ihr im Laden nur kurz in den Prolog reinschnuppert, der Rest der Geschichte ist sehr viel ruhiger und geruhsamer, aber durchaus spannend. Es gibt einige Ansätze und Spuren, die bei der Ermittlung zusammengesetzt werden müssen und das führt zu der einen oder anderen Überraschung. Ich fand es auch interessant, dass mit der Moira keine professionelle Ermittlerin als Protagonistin gewählt wurde, sondern eine Dolmetscherin, aber anders wie bei so vielen Krimis mit Hobby-Detektiven, hat Moira die volle Unterstützung der Polizei und der Staatsanwaltschaft und wird voll in alles einbezogen. Sie hat dennoch ein anderes Herangehen und bringt so ihre ganz eigene Note in den Fall. Der Fall wird auf jeden Fall gelöst, es gibt aber eine gewisse private Nebenhandlung, die vermutlich in einem nächsten Band weiterläuft. Und ich denke diesen werde ich dann auch lesen. „Mord in Montagnola“ mag jetzt kein herausragender, bahnbrechender Krimi sein, aber er ist durchaus solide, spannend und einfach wunderbar erzählt. Mir hat er einige Lesestunden versüßt.